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| Aber da nun mal bekanntlich alles anders kommt, als man denkt.... | | Aber da nun mal bekanntlich alles anders kommt, als man denkt.... |
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| + | == Kapitel 1(9) = |
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| + | Leek betrachtete die drei Maya, die ihm gegenüber standen, mit ausdruckslosen Mienen und starr wie Salzsäulen. Sie befanden sich unter der Aussichtsplattform, auf die sie das Team gebracht hatten, bevor sie alle in das Labyrinth verfrachtet worden waren. Es ärgerte Leek, dass er nicht mehr in dem Kontrollraum vor den Monitoren sitzen konnte, um zu sehen wie es den ARC-Leuten ergangen war. Doch ihre vorherigen Positionen hatten ihn dazu veranlasst, sich zu der Plattform zu begeben. Sie waren mit seinen Kreaturen sogar noch leichter fertig geworden, als er erwartet hatte. Wie viele von ihnen im Endeffekt noch am Leben waren, konnte er nicht sagen, da die Frauen noch nicht zurückgekehrt gewesen waren, als er den Kontrollraum verlassen hatte, und Lester und Becker aus seinem Blickfeld verschwunden waren, als sie in den See gezogen worden waren. Nur Connor und Danny hatte er gesehen, als sie an dem toten Machairodus vorbeigelaufen waren. Connor war von dem Tier ziemlich schwer erwischt worden, allerdings konnte Leek aus der Entfernung nicht richtig einschätzen, ob die Wunden wirklich so tief gewesen waren oder einfach nur stark geblutet hatten. |
| + | Er hörte entfernte Schritte auf sich zukommen. Mit einem Nicken bedeutete er den Mayas, sich in Bewegung zu setzen. Sie postierten sich unter einer Luke, die zur Plattform hinauf führte. Auf Leeks Zeichen hin würden sie nach oben klettern und die verbliebenen Teammitglieder überraschen. Dann begab er sich selbst zu der zweiten Luke, die am anderen Ende der Plattform angebracht war. Er öffnete sie einen Spalt und spähte hinauf. Die ersten waren Danny und Connor. Danny war schon wieder so weit von dem Spinnenbiss erholt, dass er sich kurz auf der Luke umsah, allerdings ohne Leek zu entdecken, und dann noch einmal zurück in den Gang lief, der zu dem Kerkerraum führte. Er hörte, wie Danny die Namen der restlichen Teammitglieder rief, jedoch ohne Erfolg zurück kehrte. Leek spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Er fragte sich aufgeregt, ob dem Teamchef deshalb keiner antwortete, weil niemand mehr da war um es zu tun. Das wäre natürlich genau das, was Leek sich erhofft hatte. Danny und der Student würden sich mit links aus dem Weg räumen lassen, wenn seine drei Mayakrieger sich um sie kümmerten. Doch gerade, als er sich ausmalte, wie die beiden Männer von den antiken Mayawaffen abgestochen wurden, erklangen wieder Schritte auf dem steinigen Laufsteg. Und schon bogen Sarah und Abby um die Ecke, und hielten direkt auf die Plattform zu. Sie trugen nun extrem billige Klamotten, ihre Abendkleider hatten sie über die Arme gehängt. Abby schien überhaupt nicht verletzt zu sein, Sarahs rechte Seite war hingegen blutverschmiert. Danny, der noch auf dem Laufsteg gestanden hatte, stürzte auf sie zu und fiel ihnen um den Hals. Leek konnte nicht verstehen, was sie sprachen, aber immerhin kamen sie nun auf die Plattform und umarmten Connor ebenfalls. Dann zeigte ihnen der Student irgend etwas, das er auf dem Arm hielt, was sie beiden Frauen zum Quietschen brachte. Leek knirschte mit den Zähnen. Aus den Erzählungen der Frauen ging hervor, dass es ihnen erfolgreich gelungen war das Zukunftstarntier zu töten und ihre früheren Ausgaben zu beschützen. Und da Leek dafür gesorgt hatte, dass er es mitbekommen würde, wenn sich im Verlauf der Geschichte wegen ihnen etwas großartig verändert hätte, war auch diese Aktion im Grunde erfolglos gewesen. |
| + | Und als wäre das nicht genug, kamen jetzt auch noch Lester und Becker aus dem Gang, der von der rechten Seite zur Plattform führte. Sie waren auch nahe genug, um zu erkennen, dass sie mitgenommen waren. Während Lester sich geduldig von Sarah, Abby und Connor umarmen ließ, erkannte Leek, dass die Wunde an seiner Lippe aufgehört hatte zu bluten, das dünne Rinnsal aus der Wunde am Kopf aber immer noch über das Gesicht träufelte. Aus Beckers Nase ronn immer noch Blut, und sie wirkte seltsam schief und fehlplaziert in dem sonst so hübschen Gesicht. Auch sein Anzug war total zerrissen, auf dem Rücken konnte man blutige Flecken sehen. Lustiger Weise versammelten sie sich nun alle genau zwischen den Plattformen und erzählten sich, was ihnen wiederfahren war. Leek spitzte die Ohren. In ihm kochte es. Keiner einzigen seiner vielen Kreaturen war es gelungen, einen von ihnen umzubringen. Aber er würde sie nicht einfach so rausspazieren lassen. Er griff an seinen Gürtel und spürte den schweren, kalten Knauf der Pistole daran. Seine Mayas zogen ihre blitzenden Messer. Und einmal mehr stahl sich das kalte, böse Lächeln auf Leeks Gesicht. |
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| + | Danny musterte sein Team. Sie alle wirkten völlig erschöpft und übermüdet. Beides war kein Wunder, erschöpft waren sie wegen den Begegnungen mit Leeks Monsterarmee, und übermüdet aufgrund der Tatsache, dass sie nun schon seit über einem Tag in dem Labyrinth festsaßen und kein Auge zugetan hatten. Abby und Sarah sahen so aus, als wären sie innerhalb eines Tages um 20 Jahre älter geworden - ausgemergelte Gesicher, Sorgenfalten auf der Stirn, blass und glasige Augen. Becker und Lester waren mit einer seltsamen, schillernden Kruste überzogen, die sie quasi überall hatten - in den nassen Haaren, an der Haut, auf der nassen Kleidung. Er tippte auf Beckers Schulter, auf der ein besonders großer Fleck davon prankte. Es war hart und wirkte irgendwie wie das Innere einer Muschelschale. "Worin habt ihr denn gebadet?", fragte er den Soldaten und verkniff sich ein Grinsen. Becker schielte ihn drohend von der Seite her an. "Krakenschleim." "Und was ist mit Ihnen passiert?", wollte Lester von Sarah wissen, wobei er vermied, die hässliche Wunde allzu angeekelt zu betrachten. So war sein Gesichtsausdruck eine Mischung aus Mitleid und Abgeschrecktheit. "Zukunftstarntier. Musste vor 19 Jahren ein paar... Freunde davor beschützen.", murmelte Sarah. Lester hob eine Augenbraue. "Sie waren in der Vergangenheit? Aber nur zwanzig Jahre?" Abby und Sarah nickten. "Nähe Hydepark, in 'nem alten Fabrikgebäude." In Lesters Augen blinkte soetwas wie Erkenntnis auf. "Was?", keuchte er, und auch Danny war hellhörog geworden. Abby grinste breit. "Erinnert ihr euch? Anita und Rosaly? Es gab 'ne gehörige Explsion." Danny wirkte fast noch verwirrter wie Lester. "Ja, tu ich! Aber... Aber ich dachte immer, das war ein Dobermann?" Lester drehte sich zu ihm um. "Jaaah, ich auch! Aber in meinen Erinnerungen waren Sie nicht dabei, Danny." Danny grinste. "Dito." "James, zeigen sie mir doch mal Ihren Unterarm.", verlangte Abby. Lester verdrehte die Augen. "Das hatten wir doch schon so oft... Tolle, große Narbe am Arm des Vorgesetzten. Ich weiß nach wie vor nicht genau, wo ich das Teil her hab!" Er entblößte die lange Narbe, indem er das Hemd und Jacket zurückkrempelte. Abby holte laut Luft. "Wow, das ist unglaublich." Lester sah sie skeptisch an. "Was soll das denn jetzt? Sie haben das Teil schon ungefähr hundert mal gesehen! Oder wisen Sie jetzt seit Neustem was darüber?" Abby neigte langsam den Kopf. Als Lester sie erwartungsvoll ansah, fuhr sie fort. "Sie wissen es echt nicht mehr?" Als ihr Boss den Kopf schüttelte, fing Sarah an zu erklären. "Da hat Sie das Zukunftstarntier erwischt. Und du, Danny, hast dir die Hand zerschnitten, als deine Taschenlampe zerbrochen ist. Becker, dich hat das Tier am Nacken gestriffen." Der Soldat riss die Augen auf. "Was? Nein, das war ein Hund!" Abby schüttelte den Kopf. "War's nicht. Das war das Zukunftstarntier. Das gesamte ehemalige Team war in der Fabrikhalle und wurde von dem Tier belagert. Indem wir aus Versehen ein paar Chemikalien zum explodieren brachten, haben wir es getötet, es führte allerdings auch dazu, dass ihr eure Erinnerungen an diesen Tag verloren habt." Während sie darüber nachdachten, hob Lester erneut die Augenbraue. "Sie... Haben eine Fabrikhalle gesprengt?" Die Frauen warfen ihm einen vernichtenden Blick zu. Danny fing hastig an zu sprechen. "Jetzt ergibt auch alles einen Sinn... Da waren noch andere da, stimmts? Ein paar Kinder, und drei Jugendliche." "Ja. Das waren Cutter, Stephen und Ryan. Und die Kinder der gesamte Rest von uns." Man konnte Lester und Danny ansehen, wie die Erinnerungen langsam zurückkamen. "Ja, stimmt, da war noch wer da... Aber bei Gott, ich hatte keine Ahnung dass das Cutter, Stephen und Ryan gewesen waren!", meinte Lester langsam. "Das ist doch total irre, wir haben sie nach all den Jahren wieder getroffen, und keiner konnte sich daran erinnern, dass wir uns alle schon einmal begegnet sind!", fuhr Danny fort. Abby nickte. "Ja, das ist seltsam. Aber nur so konnte unser Leben verlaufen, wie es bis jetzt verlaufen ist. Ich bin froh darum, wer weiß inwiefern wir sonst die Evolution verändert hätten." Connor zog ein Schnute. "Mann, und ich kann mich gar nicht mehr erinnern!" "Wir waren ja auch noch viel zu klein.", antwortete Becker ihm. Lester runzelte die Stirn. "Ich erinnere mich dunkel, aber ganz will mein Gedächtnis noch nicht zurückkehren." "Ich erzähl Ihnen mal alles bei Gelegenheit.", bot Abby ihm an, während Sarah ihm zuzwinkerte. "Aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass Sie und Cutter sich schon damals nicht besonders gut verstanden haben.", neckte sie ihn. Ein dünnes Lächeln huschte über Lesters Gesicht. Dann räusperte er sich. "Wie dem auch sei, wir müssen jetzt auf jeden Fall versuchen hier rauszukommen." "Und vor allem dürfen wir jetzt nichts Unüberlegtes tun, solange wir nicht wissen was Leek sonst noch so für uns geplant hat.", fügte Danny hinzu. |
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| + | Kaum hatte er das gesagt, ertönte eine ölige Stimme hinter ihnen: "Guten Abend." Sie wirbelten herum, und da stand Leek, der mit einer Schusswaffe auf sie zielte. |
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| + | "Leek! Da sind Sie ja, sie Mistkerl!", schrie Danny und stürzte auf ihn zu. Connor eilte ihm perplex hinterher. "Danny! Komm wieder her! Wie war das mit dem nichts Unüberlegtes tun?" Gerade als der Rest sich ebenfalls in Bewegung setzten wollte, wurden sie von hinten gepackt und zurückgehalten. Ihre Überraschungsrufe ließen Danny und Connor innehalten und sich umdrehen. Die drei Mayakrieger waren lautlos nach oben geklettert und hatten Becker, Lester, Abby und Sarah so überrumpelt. Danny drehte sich zu Leek. "Hören Sie endlich auf damit!" Leek grinste. Die beiden Mayas, die noch jeweils eine Hand frei hatten, traten nach vorne und packten Danny und Connor. "Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt. Ich hätte nicht erwartet, auf so viele Überlebende zu treffen.", knurrte Leek und schritt zwischen den Teammitgliedern auf und ab. "Aber das macht nichts. Nicht wirklich. Ich werde euch umbringen, komme was da wolle. Denn ich will euch alle tot sehen." Er zog die Pistole und hielt sie Lester unter das Kinn. "Vor allem dich, Lackaffe!", zischte er leise. Lester verdrehte die Augen und sah Leek dann genervt an. "Wenn Sie wüssten, wie oft ich in den vergangenen Jahren schon 'ne Knarre vor der Nase gehabt habe! Sowas schreckt mich nun wirklich nicht mehr ab." Leek legte den Kopf schief und starrte Lester nachdenklich in die Augen. Der Beamte hielt dem Blick stand und verzog keine Miene. "Hast Recht.", sagte er schließlich und trat von Lester zurück. "Du hast ja so Recht. Lass uns doch stattdessen mal testen, wie du auf Messer reagierst!" Er wandte sich an den Maya, der Lester und auch Abby hielt. "Degollalo!", befahl er ihm. Der Maya griff nach seinem Messer, und hielt solange Lesters und Abbys Hände mit einer seiner eigenen, großen Pranken fest. Lester und Abby bemühten sich darum, sich zu befreien, aber bei dem eisernen Griff war das gar nicht so einfach. "Leute, hört doch mal her! Wir sind zu sechst und die nur zu dritt! Das muss doch machbar sein!", rief Danny seinen Leuten zu. "Dann fang' doch gleich mal an damit!", keuchte Becker, der zusammen mit Sarah ebenfalls um die Freiheit kämpfte. Danny warf seinen Hinterkopf nach hinten, traf die Stirn des Mayas, riss sich los und rammte ihm dann die Schulter ins Kreuz. Connor duckte sich unter dem Krieger weg, trat ihm in die Kniekehle und ging dann aus dem Weg. Der Maya schlug der Länge nach hin. Die Anderen starrten mit offenen Mündern auf den gefällten Maya. Dann reagierten sie selbst und schlugen in ihre Bewacher alles rein, was sie bewegen konnten. Lester wich dem Messer des Kriegers gerade noch aus, als er freigekommen war. Abby schubste den Maya ein Stück von ihnen Weg, was ihr und Lester kurz Zeit verschaffte, um sich einen Plan zurecht zu legen. Becker und Sarah entkamen ebenfalls dem Klammergriff des Mayas, und während Sarah sich an den Arm des Kriegers klammerte, um ihn daran zu hindern seine Wafe zu ziehen, stürmte Becker auf Leek zu und schlug ihm die Pistole aus der Hand. Auf einmal war da etwas, das neben ihm aufblitzte. Danny und Connor hatten beide nicht richtig auf ihren Maya aufgepasst, der seinen Speer noch auf dem Boden hervorgeholt hatte und nun auf die Füße gesprungen war. Für Beide war nicht mehr genug Zeit, um zu reagieren. Und so mussten sie hilflos mitansehen, wie der Maya Becker den Speer in die Seite haute und ihn so zu Boden beförderte. |
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| + | Chaos brach aus. Danny und Sarah versuchten, zu dem Soldaten zu kommen, doch der Maya, der Becker angegriffen hatte, und der, den Sarah nun unbeaufsichtigt gelassen hatte, versuchten sie daran zu hindern. Connor stürzte sich auf einen von ihnen, riss ihn mit sich um und rangelte dann auf dem Boden mit ihm weiter. Der andere drängte Sarah und Danny zurück. Abby sprang ihrem Maya auf den Rücken und krallte sich fest. Er schlug mit dem Messer nach ihr und erwischte sie am Oberarm. Abby verlor den Halt und fiel von dem Maya herunter. Als der Krieger sich zu ihr umdrehte, war Danny zur Stelle, riss ihm den Speer vom Rücken und zog ihm den Speerschaft über den Schädel. Der Maya brach bewusstlos zusammen. Im selben Moment fällte der letzte Maya Lester zu Boden. Sarah nutzte die Gelegenheit, in der alle abgelenkt waren, um zu Becker zu huschen. Der Maya, mit dem Connor zu Gange war, schleuderte den Studenten gegen die Wand. Abby und Danny kamen ihm zu Hilfe. Lester lag auf dem Rücken, ein wenig benommen zwar, aber schon wieder imstande, sich hochzurappeln. Er lehnte gerade auf seinen Unterarmen, als sein Maya ihm kräftig auf den Brustkorb trat und so auf den Boden heftete. Abby und Danny stießen im Vorbeilaufen den Maya von ihrem Chef runter, und Danny überwältigte ihn, während er auf dem Boden lag. Er rollte den Maya auf den Bauch, verdrehte ihm die Hände auf den Rücken und drückte sein Knie in seinen Nacken. Der Krieger fluchte auf Spanisch, doch Danny ließ nicht locker. Abby reichte dem schwer atmenden Lester eine Hand und zog ihn auf die Beine. Dann rannten sie zu Connor, um den Studenten zu helfen. Der Maya hatte ihn am Hals gepackt und drückte ihn gegen die Wand. Abby machte Danny seinen Move von vorher nach und rammte die Schulter ins Kreuz des Mayas, doch vergaß dabei dass sie um einiges leichter war als der Expolizist. Der Maya fing sie problemlos ab, wirbelte sie an seinem Rücken vorbei und donnerte sie dann auf den Boden. Abby sah Sterne vor ihren Augen tanzen. Lester griff nach dem Speer des Mayas, den Danny überrumpelt hatte, zielte auf Connors Maya und ließ ihn dann auf dessen Hinterkopf krachen. Das Holz splitterte, und der Krieger ließ Connor los, nach hinten taumelnd. Jedoch fing er sich beachtlich schnell wieder, packte Lester am Kragen und zog ihn wütend knurrend zu sich heran. "Oh.", machte der Beamte überrumpelt und lächelte den Maya dann entschuldigend an. "Entschuldigen Sie vielmals, da muss ich Sie doch glatt verwechselt haben!" "Auf ihn!", japste da Connor, und Abby ließ sich von ihm hochhelfen. Sie warfen sich gegen den Maya, der Lester wegstieß und nach seinem Messer griff. Connor schien es nicht bemerkt zu haben, denn er stürzte sich ein weiteres Mal auf den Maya, genau auf das Messer zielend. Lester stieß genervt die Luft aus. Auf den Jungen musste man ständig aufpassen. "Connor, vorsicht, er -!" Der Rest von Lesters Warunung wurde von einem lauten Knall verschluckt. Der Schuss ließ die Wände erzittern. Lesters rechte Seite wurde von dem Aufprall der Kugel nach hinten gerissen. Der Beamte schnappte überrascht nach Luft und taumelte rückwärts. Ein weiterer Schuss krachte los, sekundenbruchteile später bohrte sich etwas mit einem dumpfen Geräusch in Lesters Bauch, knapp oberhalb der linken Hüfte. Mit einem großen, unglaublich schwerfälligen Schritt nach hinten versuchte Lester, das Gleichgewicht zu halten. Erneut ertönte ein Schuss. Diesmal schlug die Kugel direkt unter dem Brustbein in Lesters Körper. Er keuchte auf, als ihm der Aufprall die Luft aus dem Körper presste, und krümmte sich ruckartig nach vorne. Noch bevor das hallende Echo dieses Schusses verklungen war, übertönte es ein vierter Schuss. Das Profil traf Lesters Brustkorb, zehn Zentimeter unterhalb des linken Schlüsselbeins. Die Wucht der Kugel reichte diesmal, um Lester zu Boden zu werfen. Entsetzt sahen Abby, Connor (der nach dem Krachen zum Glück sofort stehen geblieben war) und Sarah mit an, wie ihr Boss nach dem letzten Treffer umkippte, hart auf dem Rücken landete und dann regungslos liegen blieb. |
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| + | Leek stand stocksteif da, die noch rauchende Pistole in der Hand. Der letzte Maya legte sein Messer an Connors Hals und grunzte. Abby fiel neben Lester auf die Knie. "Sie Mistkerl!", heulte sie verzweifelt. Ansonsten rührte sich keiner. "Ich sagte es. Ich lasse niemanden überleben.", sagte Leek trocken und holte einen kleinen Apparat aus der Tasche, mit dem er sogleich eine funkelnde Anomalie öffnete. Er sah in die Runde. "Ich werde nun durch diese Anomalie gehen, die mich in die Zukunft bringt, und von da aus gehe ich weiter in das Jahr 2007. Da traten die Anomalien zum ersten Mal auf. Mal sehen, vielleicht angle ich mir ja einen eurer Jobs." Danny starrte auf Lesters Körper, während Leek sprach. Er zitterte vor Wut. "Wissen Sie was, Leek? James hatte vollkommen recht. Sie sind ein mieser, feiger kleiner Versager, der Leute aus dem Hinterhalt erschießt und sie blutrünstigen Bestien zum fraß vorwirft." Leek grinste ihn nur arrogant an und zuckte mit den Schultern. "Wenn Sie meinen." Er befahl dem Maya, der Connor hielt, etwas auf Spanisch. Doch bevor der Maya die Klinge in Connors Kehle treiben konnte, ballte der Student die Hand zur Faust und schlug blindlings nach dem Maya. Es knackte, und plötzlich fiel die Neuronenklammer zu Boden. Der Maya machte ein Geräusch, das fast wie Würgen klang, und sackte ohnmächtig zusammen. "Hey, klasse Idee, Connor!", lobte Danny und tat es bei seinem Maya gleich. "Danny!", warnte Sarah ihn da, und instinktiv warf der Expolizist sich zur Seite. Die Kugel bohrte sich irgendwo hinter Danny in die Tunnelwand. Ehe Leek noch einmal schießen konnte, rollte Danny sich zur Seite, packte das Messer des Maya und warf es nach Leek. Es drang tief in seinen Oberarm und Leek ließ die Waffe fallen. Connor sprang vor und schnappte sich die Pistole. Danach richtete er sie mit kalten Augen auf Leek. Danny nahm ihm den Apparat aus der Hand, mit dem er die Anomalie geöffnet hatte. "Wie schließt man die?", wollte er von Leek wissen, doch dieser blieb bei seinem schmierigen Grinsen und schwieg ansonsten. Danny wandte sich an Connor. "Schätze, hier müssen wir andere Methoden anwenden." |
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| + | Abby starrte unglücklich auf Lesters reglosen Körper. Sie kannte sich gut genug mit Medizin und der menschlichen Anatomie aus, um zu wissen, dass mindestens die letzten beiden Schüsse tödlich gewesen waren. Lester hatte vier Kugeln standgehalten, ehe er gefallen war. Es kam ihr so unwirklich vor. Sie hatte keine Minute vorher noch seine Hand gehalten. Und nun würde sie die Hand ihres Chefs nie wieder halten. Sie spürte, wie die Tränen von ihrem Gesicht tropften. Schluchzend streckte sie den Arm aus und strich Lester die Haare aus der Stirn, um seine eindrucksvollen Augen ein letztes Mal sehen zu können. Sie waren geschlossen. Abby schiefte laut. "Ach James..." Er hatte keine Chance gehabt. Der Herzschuss am Ende hätte jeden getötet. Umso erstaulicher war es, dass Lester plötzlich stöhnend die Augen aufschlug. Er blinzelte und schielte dann aus halb geschlossenen Lidern zu Abby hinüber, als er ihr überraschtes Luftschnappen hörte. "Was?", murmelte er und verzog dann gequält das Gesicht. Er blieb für ein paar Sekunden so liegen, dann öffnete er die Augen erneut. Sein Blick wirkte noch ein wenig desorientiert, doch schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er setzte sich mit Abbys Hilfe auf und staunte nicht minder als der Rest. "Das gibt's nicht!", hauchte Abby, während Leeks Gesicht zu einer dämonischen Maske aus Hass und Abscheu wurde. "Wieso zur Hölle bist du noch nicht tot? Ich hab dir vier verdammte Kugeln reingejagt!", kreischte er wie von Sinnen. Lester sah an sich herab. Danny bemerkte, dass Sarah Becker gerade wieder auf die Beine half und ihn stützte, deswegen ging er zu Lester hinüber. Dessen Anzug war noch immer mit der harten, weissen Kruste aus Tintenfischschleim bedeckt. Lester entdeckte einen Sprung in der Kruste, ungefähr auf der Höhe seiner linken Niere, und weiter oben, auf der Höhe des Herzens, steckte sogar noch ein ganzes Profil darin. Danny fing an zu lachen. "James, dieser Krakenschlei ist doch ernsthaft zu sowas wie 'ner kugelsicheren Weste geworden!" Er klopfte seinem Chef auf die Schulter. Lester pulte das Profil heraus und drehte es zwischen den Fingern. "Nun, ich muss zugeben, das ist jetzt nicht ganz unpraktisch.", meinte er, und ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, als er zu Leek sah. "War wohl nichts.", verkündete er ihrem Entführer, nachdem er sich von Abby (und diesmal auch von Danny) ein weiteres Mal auf die Füße hatte helfen lassen. Leek war zornesrot im Gesicht. Er sah sich auf der Plattform um. Connor stand mit der Waffe direkt vor ihm, Danny, Lester und Abby standen hinter Connor, Sarah und Becker links von ihm, an dem Geländer, das um die Plattform verlief. Unter der Plattform rauschte das Abwasser vorbei. Seine Mayas lagen bewusstlos auf dem Boden. Er starrte den Maya an, der seine Neuronenklammer als einziger noch hatte. Konnte sein, dass er sich das gerade eingebildet hatte, aber es hatte so ausgesehen, als hätte sich die Hand des Maya leicht bewegt. Nein, jetzt sah Leek tatsächlich, dass die Finger des Maya zuckten. Er spürte ein Grinsen auf sein Gesicht treten. Noch war das hier nicht zu Ende. |
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| + | Connor versrand nicht, warum ihn der Mistkerl so angrinste. Leek saß in der Falle, für das, was er ihnen angetan hatte, würde ihn eine fürchterliche Bestrafung erwarten, und wenn Lester höchstpersönlich dafür würde sorgen müssen. Gerade, als er Danny fragen wollte, was er davon hielt, begann Leek zu sprechen. "Glaubt ihr alle wirklich, ich gebe mich so schnell geschlagen?" Als auf die Frage nichts zu hören war außer das Rauschen des Wassers und das statische Geräusch der Anomalie, seufzte Leek und hob die Schultern. "Wie ihr meint. VENGA Y AYUDAME!!!" Der spanische Befehl zerschnitt die Stille. Der Maya, der die Neuronenklammer noch hatte, sprang mit einem Satz auf, donnerte Connor den Knauf eines kleineren Ersatzmessers auf den Hinterkopf und warf die Pistole ins Wasser. Dann wirbelte er herum, verpasste Danny einen Kinnhaken, der den Expolizist durch die Luft segeln ließ. Der Apparat flog ihm aus der Hand und zerschellte auf dem Boden. Leek holte eine weitere Apparatur aus seiner Tasche, drückte den Knopf darauf und verschwand dann lachend in der Anomalie. Nein, er war nicht darin verschwunden, er stand noch auf ihrer Seite der Teit, um zuzusehen bei dem, was noch passieren würde. Der Maya näherte sich Becker und Sarah. Die Ägyptologin ließ Becker los, griff den Maya an, wurde aber mit einem Bodycheck aus dem Weg geräumt. Und plötzlich war da nichts mehr, das den verletzten Becker vor dem Maya schützen konnte. |
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| + | Becker musste sich schwer auf Sarah stützen, um überhaupt stehen zu können. Aber das störte ihn gar nicht so besonders. Wäre da nicht der höllische Schmerz gewesen, den die klaffende Wunde in seiner Seite verursachte, hätte er sich sogar richtig wohl gefühlt. Er sah auf die Plattform unter sich. Das Blut da unten war fast alles seins. Er spürte, wie benebelt sein Kopf jetzt bereits war. Wenn sie nicht langsam zusahen, dass sie hier rauskamen, würde er bei seinem Pech noch verbluten. Er hörte Lester sprechen. Erleichtert sah er zu seinem Boss hinüber. Da stand er, als wäre soeben nichts passiert. Ungaublich, und das nach vier solchen Treffern. Leider verstand er von da, wo sie standen, nicht richitg, was geredet wurde, da das Wasser unter ihnen zu sehr rauschte. Oder es war das Blut in seinen Ohren. Becker seufzte. Dann musste er sich halt damit begnügen, dass sein Chef ihm später erzählte, wie er das hatte überleben können. Er merkte, dass Sarah ihn ansah. Ihr Blick, reine Sorge und Zärtlichkeit, ließ sein Herz schneller schlagen. Wie schon so oft vorher fiel ihm einmal mehr auf, wie sehr er Sarah mochte. Vielleicht würde er sie, wenn das hier alles ausgestanden war, nach einem Date fragen. Oder er tat es jetzt gleich. Ja, genau, was sprach denn eigentlich dagegen? Er neigte den Kopf zu ihr herunter und überlegte sich, wie er es am Besten anstellen sollte. Da nahm sie seinen Arm von ihren Schultern und lehnte ihn an das Geländer. An ihrer Art sich zu bewegen erkannte er, dass sie angespannt war. Dann sah er sie auf einmal zu Boden fallen. Und plötzlich stand dieser Mayakrieger vor ihm, mit gezücktem Messer. Er hörte noch, wie Danny, Lester, Abby, Connor und Sarah entsetzt aufschrien. Dann flammte Schmerz in seinem Bauch auf. Es fühlte sich unangenehm und eklig an, als das Metall durch sein Fleisch schnitt. Der Schnitt wurde länger und länger, Becker würgte dabei Blut und Galle hervor, die über sein Kinn liefen. Der Schmerz war unbeschreiblich. Irgendwo bei seinem Hals verließ die Klinge seinen Körper wieder, nicht ohne ihren fatalen Schaden hinterlassen zu haben. Eine Sturzflut von Blut ergoss sich über die Plattform. Sarahs Gesicht tauchte über Becker auf. Erst jetzt wurde dem jungen Soldaten bewusst, dass er auf dem Boden lag. Während er darüber rätselte, wie er auf den Boden gekommen war, fassten Hände ihn an, wurden auf seinen aufgeschlitzten Körper gepresst. Die Geischter von Abby und Connor erschienen neben dem von Sarah. Danny und Lester kamen von der anderen Seite dazu. Um sie herum begann es, heller zu werden. Sie alle machten so verdammt entsetzte Gesicher. Und sie alle weinten aus irgend einem Grund. Becker spürte die warmen Tropfen auf sein Gesicht fallen. Sie liefen in seinen Mund, ihr salziger Geschmack vermischte sich mit dem metalligen , den das Blut hinterlassen hatte. Alle fünf redeten durcheinander, doch das einzige, was Becker noch verstand, war Sarahs Flehen. "Bitte nicht, Hilary, oh bitte, bitte nicht!" Und dann ihr langsam ersterbendes Flüstern: "Was sollen wir denn ohne dich machen?" Und es war das Letzte, was er jemals hören sollte. |
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