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| + | Kapitel 8 |
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| + | Abby war die erste, die wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Sarah war vor Schock wie gelämt und starrte auf den reglosen Körper auf dem Boden. "Oh nein, oh nein, oh bitte nicht!", murmelte Abby und setzte sich langsam in Bewegung. Sie wankte wie in Trance auf Lester zu, der seltsam verdreht in der feuchten Erde lag. Sarah schlich ihr hinterher. Obwohl sie wusste, dass hier noch irgendwo der letzte Velociraptor war, ging sie neben Lester auf die Knie. Seine Augen starrten ins Leere, sein sonst ohnehin schon blasses Gesicht war kalkweiß. Eine tiefe, hässliche, Wunde klaffte an der linken Seite seines Brustkorbs. Abby konnte die zersplitterten Rippen sehen, und all das Blut das zwischen ihnen hervorströmte. So viel Blut... Abby hörte, wie Sarah hinter ihr eine Mischung aus Würgen und Schluchzen hervorstieß. |
| + | Sie bekam fast einen Herzinfarkt, als Lester plötzlich neben ihr unterdrückt hustete. Langsam, ganz langsam, richteten sich seine Augen auf sie. "James!", hauchte sie, und rückte näher an ihn heran. "James, mein Gott, was machen Sie für Sachen?" "Wie gehts ihm?", flüsterte Sarah, und hockte sich neben Abby auf den Boden. "Wie sieht's denn wohl aus?", murmelte Lester mit dünner Stimme. "Sie halten jetzt gefälligst die Klappe!", schimpfte Abby, und versuchte ein aufheiterndes Gesicht zu machen. Lester musterte sie mit erstaunlich wachem Blick und schloss dann die Augen, die Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen. "Ah. So schlimm also." Er verzog das Gesicht und hustete. Feine Blutspritzer legten sich auf seine Wangen und Kinn, die der Regen sofort wegspülte. Dann öffnete er die Augen wieder, kniff sie aber zusammen. "Au." Abby untersuchte rasch die Wunde. Sie war wirklich übel, aber möglicherweise nicht lebensbedrohlich. Wenn man ausreichend medizinische Versorgungsmittel gehabt hätte. Und kein wütender Raptor in der Dunkelheit lauern würde. "Ich reiss' nie wieder Witze über Dinos, wenn einer von ihnen in Hörweite steht.", meinte Lester und hustete erneut. Jedes seiner Worte musste er mühsam hervorpressen. Dann versuchte er sich aufzurichten, sank aber sofort wieder zu Boden, eine schmerzerfüllte Grimasse schneidend. "Ah, verdammt." "Wir müssen ihn hier wegschaffen!", sagte Abby, und Sarah hob eine Augenbraue. "In dem Zustand?" Sie sah mit sorgenvollem Blick auf Lester. Er hatte begonnen, leicht zu zittern, weil er an Kraft verlor. "Das machts doch nur noch schlimmer!" "Sollen wir ihn dem Raptor überlassen?", zischte Abby, und Sarah zuckte zusammen. "Nein! Natürlich nicht." Sie saßen ratlos neben Lester und grübelten über eine Lösung nach. "Wieso der Raptor sich wohl so lange Zeit lässt?", überlegte Abby laut, und Sarah runzelte die Stirn. "Er weiß, dass wir keine Chance gegen ihn haben. Er kostet seine Überlegenheit aus, indem er uns Angst einflößt." Wieder hustete Lester, diesmal viel lauter und länger als zuvor. Ein Rinnsal aus Blut lief aus seinem Mundwinkel und tropfte auf den Boden. Auch seine Wunde blutete heftiger. "James?", raunte Abby ängstlich. "Was?", keuchte er, seine Stimme ein klägliches Flüstern. Er zitterte jetzt stärker, stöhnte alle paar Sekunden abgehackt vor Schmerzen und wurde zusehens schwächer. "Tut Ihnen noch was weh außer der Brust?", wollte Sarah wissen, und er schnaubte kurz. "Eigent-... eigentlich... naja.... so ziemlich alles." Er hustete wieder. Dann spannte sich plötzlich sein Körper an, und seine Augenlider begannen zu flackern. Er bebte jetzt regelrecht, was immer wieder von seinem unterdrückten, schmerzerfülltem Keuchen begleitet wurde. "James! JAMES!", rief Abby panisch, und Sarah packte ihn an den Schultern und setzte ihn auf. Sein Kopf fiel nach vorne, und langsam erschlafften seine Glieder. Seine Augen huschten noch kurz zu Abby, ängstlich, fiebrig und hilfesuchend. Dann legte sich ein Schleier über sie, sie wurden dumpf und schlossen sich schließlich. "Wir bringen ihn hier weg, sofort!", schrie Abby entsetzt, packte ihn an den Beinen und wartete ungeduldig, bis Sarah seinen Oberkörper hochgestemmt hatte. Sie rannten zum Fluß. Und da war er, der Velociraptor. Brüllend nahm er die Verfolgung auf. "Spring!", befahl Abby, und sie und Sarah stürzten sich in die reissenden Fluten. Der Raptor hielt am Flussufer inne und knurrte wütend. Dann machte er kehrt und überließ die Menschen ihrem Schicksal. |
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| + | Sarah schluckte einen Schwall Wasser, als sie wieder auftauchte. Die Strömung riss sie mit sich, und nur mit Mühe konnte sie sich über der Oberfläche halten. Abby krallte sich an ihrer Schulter fest, und versuchte mit der anderen Hand krampfhaft Lester über Wasser zu halten. Sarah paddelte unbeholfen mit den Armen und konnte nicht ausmachen, wo sich das andere Ufer befand. Wieder drückten sie die Wellen nach unten, und nur mit Mühe kam sie wieder an die Luft. Die Kraft schwand unkontrollierbar schnell aus ihrem Körper, und ihr wurde bewusst, dass sie vor Panik weinte. Sie war einfach noch nicht lange genug dabei, um mit dieser verworrenen Situation so locker fertig zu werden wie Abby oder die anderen. Und nun steckten sie in der Vergangenheit fest, ohne die Sicherheit je wieder zurückkehren zu können. Lester war schon schwer verletzt worden; Sarah wusste, dass es sehr ernst um ihn stand - sie mochte zwar vielleicht nicht so ein medizinisches Grundwissen wie Abby haben, aber sie hatte seine ersterbenden Augen gesehen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis es dem Nächsten von ihenn so erging. Sie schimpfte sich selbst wegen ihrer negativen Gedanken, und versuchte die beklemmenden Gefühle abzuschütteln. Sie machte einen kräftigen Zug mit den Armen, und dann zwang sie sich zu einem weiteren, und noch einen. Sand berührte ihre Hände und Knie, weshalb sie sich die letzten Meter mehr aus dem Wasser zog als dass sie schwamm. Abby kletterte hinter ihr aus dem Wasser, und gemeinsam hievten sie den bewusstlosen Lester an Land. Noch atmete er, Sarah konnte sehen wie sich seine lädierte Brust langsam hob und senkte. Doch sie wusste, dass das nicht mehr lange so bleiben würde. Das Wasser hatte das meißte Blut weggewaschen, aber schon schoss wieder neues hervor. Sie drehten ihn auf die Seite, so dass der Boden gegen seine Wunde drückte und sie mehr schlecht als recht verschloss. Dabei bahnte sich ein neues Blutrinnsal den Weg von seinem Mundwinkel über die Wange und dann von seinem Hals auf den Boden. Abby brach neben ihm zusammen, und rührte sich selbst nicht mehr. Sarah sank auf den Boden und rollte sich auf den Rücken. Der Mond schien jetzt fast ungehindert auf sie, und gerade, als Sarah das Bewusstsein verlor, sah sie eine dunkle Shiluette, die sich über sie beugte. Sie glaubte noch, Dannys Zottelmähne erkannt zu haben, bevor sie entgültig in die Finsternis hinüberdrivtete. |
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| + | Der Sturm. Die Raptoren. Ihre Flucht. Der Angriff. Lester! Sarah riss die Augen auf und schoss nach oben. "Abby!", rief sie, bevor sie überhaupt richtig darauf achtete was um sie herum gerade passierte. "Sarah, ganz ruhig, bloß keine Aufregung!", sagte Becker ruhig, der neben ihr hockte und sie sanft auf den Boden zurückdrückte. Bei seinem Anblick machte ihr Herz einen freudigen Hüpfer. "Becker!", hauchte sie und er grinste. Er wirkte müde und angespannt, genauso wie Lester in der vergangenen Nacht am Lagerfeuer. - Ach ja, Lester! "Was ist mit Lester?", fragte sie Becker und setzte sich erneut auf. "Dem geht's gut!", beruhigte sie dieser und schob sie erneut zurück gen Erde. Dann schien er kurz zu überlegen. "Na gut, ich nehm's zurück, miserabel triffts wohl eher, aber immerhin lebt er noch und ist wieder bei Bewusstsein." "Ich will ihn und Abby sehen! Und wo sind Connor und Danny?", wollte Sarah wissen, und saß plötzlich schon wieder, anstatt zu liegen. Becker seufzte. Dann stand er auf. Sarah fiel auf, dass sein rechter Arm in einer Schlinge um seinen Hals hing. Becker verschwand für einen Moment aus ihrem Blickfeld. Und dann hörte sie zu ihrer Erleichterung eine verärgerte Stimme, die zwar ungewohnt dünn und ein wenig brüchig, aber trotzdem unverkennbar die ihres Chefs war. "Danny, ich warne Sie, bleiben Sie mit der Nadel bloß von eminer Wunde weg! Am Ende seh ich noch aus wie Frankenstein's Monster!" "Aber Lester, wenn ich die Wunde nähe ist sie viel ungefährlicher!", regte Danny sich auf. "Ich sagte NEIN!", brüllte Lester, und kurz darauf: "Da!!! Sehen Sie! Ich hab's Ihnen doch gesagt! Meine Güte, die Rocky Mountains verlaufen gerader als diese Naht!" "Wissen Sie was, machen Sie's selbst!", schimpfte Danny entnervt, und stapfte kurz darauf an Sarah vorbei. "Hey, Sarah!", kläffte er, und Sarah machte eingeschüchtert eine abgehackte Handbewegung zur Begrüßung. "Hi." Dann erhob sie sich und sah sich nach Lester um. Dieser hockte ein paar Meter im Schatten eines Baumes, an seinen Stamm gelehnt, und betrachtete unglücklich sein provisorisch genähtes Bein, bevor er kopfschüttelnd das Hosenbein wieder nach unten krempelte. "Sollen wir ihm Beistand leisten?", bot Sarah eine sehr vertraute Stimme an, und grinsend tauchte Abby neben ihr auf. Zusammen gesellten sie sich zu Lester, dessen Augen freudig aufleuchteten, als er die Beiden entdeckte. "Na endlich wieder ein paar erwachsene Menschen in meiner Umgebung!", seufzte er erleichtert, lehnte den Hinterkopf an das Holz und faltete die Hände auf dem Bauch. "HEY, DAS HABEN WIR GEHÖRT!", schrie Danny herüber. Die Frauen lachten. "Schön Sie wohlauf zu sehen.", meinte Abby und begutachtete den dicken, weissen Verband um Lesters Brustkorb. Sein T-Shirt lag auf seinem Schoß, weshalb sie ausnahmsweise freie Sicht auf seinen Oberkörper hatten. Die linke Schulter war blau und geschwollen, weil dort der Raptor gegen ihn geprallt war. Die Prellung zog sich über den ganzen Oberkörper, und wurde erst in Richtung Bauch und rechtem Schlüsselbein ein wenig schwächer. Lester sah generell schlecht aus, er war blass, zerschrammt, hatte dunkle Schatten unter den Augen und ein eingefallenes Gesicht. Weil seine nassen Haare entweder vom Wind oder von der Sonne getrocknet worden waren, drehten sie sich über den Ohren ein wenig auf und standen auch sonst zersaust vom Kopf ab. "Ja, das freut mich auch.", brummte er, und verzog dann das Gesicht. "GOTT, heute beweg ich keinen Muskel mehr!" Jemand klatschte in die Hände. "So Leute, sehen wir zu dass wir aufbrechen, dann könnten wir heute noch am Berg sein." Danny kam voller Tatendrang auf sie zugeschritten. Lester streckte die Hände gen Himmel und machte eine unsagbare Leidensmiene. "Wieso?" Er deutete mehrmals hintereinander nach oben, als würde er Gott persönlich ansprechen wollen. "Wieso wieso wieso?" Die Frauen standen auf und gingen zu Connor und Becker, während Danny vorsichtig Lesters linken Arm packte und ihn so sachte wie möglich auf die Beine zog. "Hey, Connor!" begrüßte Sarah ihn und verzog gleich darauf das Gesicht. "Uh, du hast da was am Kinn!" Der violette Bluterguss leuchtete ihr auf Connors blasser Haut entgegen. "Ich weiß, stell dir vor. Freut mich auch dass du alles heil überstanden hast.", grummelte er und ging zu Abby herüber. "Sei nicht traurig, das verschwindet doch wieder!", tröstete ihn diese und hauchte einen Kuss auf die betroffene Stelle, was Connor augenblicklich ein breites Grinsen auf die Lippen zauberte. Indess trat Becker zu Sarah. Sie lächelten sich an. "Ich hab mir Sorgen gemacht.", meinte der Soldat, und Sarah lachte. "Ach, wir haben gut aufeinander aufgepasst, wie du siehst." Becker hob eine Augenbraue. "Du hast eine fast 3cm tiefe Wunde am Rücken, Abbys Schulter wurde zerfetzt und Lester wäre fast ausgeweidet worden. Also wenn ich auf mich aufpasse achte ich für gewöhnlich darauf in einem Stück zu bleiben." Er sah kurz zu Danny hinüber, der sich einem Arm von Lester um den Nacken geschlungen hatte und seinem Boss dabei half, vorsichtige Schritte zu machen, um seine Wunde nicht überzubelasten. "Und was ist dann mit einem Arm?", wollte Sarah wissen, und Becker zog ertappt den Kopf ein. "Ach das...", murmelte er verlegen, und erzählte ihr dann kurz von seinem Sturz. Sarah verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust. "Siehst du." Becker nahm ihre Hand und drückte sie. "Ist doch egal, solange wir Beide nicht ernsthaft verletzt sind." Danny und Lester blieben ein wenig abseits stehen und sahen den Beiden '''Pärchen''' eine Weile beim turteln zu. "Sieht wohl so aus, als ob wir beide noch eine Weile mit Enthaltsamkeit leben müssen.", kommentierte Lester, und Danny wandte langsam den Kopf in seine Richtung. Ihre Nasenspitzen berührten sich dabei fast, und Danny musste den Kopf senken, um Lester in die Augen blicken zu können. "Wir könnten schwul werden.", schlug er mit Smileygesicht vor, und Lester musterte ihn eine Weile, wobei er angestrengt über das Angebot nachzudenken schien. Dann schnitt er eine Grimasse. "Näääh, danke!" |
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− | Ein Monsterkapitel ;p | + | Und wieder wurde es für die 6 Menschen ein anstrengender Tag, der von langen Märschen und Zusammentreffen mit Dinosauriern geprägt war. Becker hatte Lester ein paar der Schmerztabletten gegeben, und sie unterstützten den Mann soweit, dass der mit Dannys Hilfe mit den anderen Schritt halten konnte. Wie schwer die Verletzung im Endeffekt war, wussten sie nicht, seine Rippen waren zwar zerschmettert worden, doch die Lunge schien soweit unbeschädigt. Alles in Allem hatte ihr Chef mehr als Glück gehabt. Connor schleppte die Ausrüstung, Abby das Gewehr, und Sarah leistete Becker Gesellschaft. Ihr fiel auf, dass die drei Männer, die auf der anderen Flussseite gelandet waren, von der Sonne gerötete Gesichter hatten; bei Danny hatte sich sogar ein böser Sonnenbrand auf den Wangen und den Armen gebildet. Außerdem hatten die 4 Männer alle Schatten auf den Wangen, weil sie seit mehreren Tagen keine Möglichkeit mehr auf eine Rasur gehabt hatten. Bei Connor und Becker hatte sich mittlerweile ein deutlich sichtbarer, stoppeliger Vollbart gebildet, Lester trug einen etwas helleren Dreitagebart zur Schau und Danny hatte hauptsächlich einen Kinnbart bekommen. Sie selbst und Abby waren ungeschminkt, ihre Haare ungekämmt, und, was Sarah besonders störte, hatten sich im Verlauf des Aufenthalts ihre Fingernägel zerstört. Während sie so vor sich hin dachte, kamen sie an einem Ankylosauruspärchen vorbei, dem sie eine Weile interessiert zusahen, ehe es ihnen den Rücken zuwandte und gemütlich davontrottete. "Verrückt.", murmelte Becker und sah den urzeitlichen Tieren nach. Wie Sarah war er noch nicht lange genug beim Team, um diese Tiere als selbstverständlich hinzunehmen. Sarah nahm seine Hand und drückte sie kurz, und dann gingen sie weiter. Sie kamen an einem Kadaver vorbei, dessen Spezies sie nicht mehr genauer definieren konnten. Sie stellten nur fest, dass es noch nicht besonders lange tot war. An einer kleinen, mit langem, weichem Gras bewachsenen Bucht bat Lester schließlich um eine Pause, und sie setzten sich auf den Boden und packten ihre letzten Essensvorräte aus. Lester lehnte sich an Connors Rücken, was ihm zuerst nicht passte, aber da er nicht zu den weit entfernten Bäumen latschen wollte, nahm er schließlich damit Vorlieb und knabberte schweigsam auf einem Nährstoffriegel herum. Die anderen unterhielten sich wieder über ihre Erlebnisse und über die verschiedenen Tiere, die sie gesehen hatten. Irgendwann holte Lester sich den Rucksack, formte ihn zu einem Kopfkissen und streckte sich auf dem Boden aus, um sich ein wenig auszuruhen. Connor kaute gerade ein Stück des gedörrten Fisches, als er plötzlich aufgeregt aufsprang. "Das ist es!" "Was ist was, Connor?", fragte Danny ruhig, und schmierte sich eine handvoll Heilsalbe auf den Sonnenbrand in seinem Gesicht. Connor schluckte den Bissen krampfhaft hinunter. "Ich weiß wie wir hier her gekommen sind." Der Rest verstummte. "Ah ja?", machte Becker und wirkte desinteressiert. Sein Zorn auf Connor war immer noch nicht ganz verraucht. "Jemand muss es irgendwie geschafft haben, die Anomalie ins ARC zu verlagern, und hat sie dazu vorher geschlossen, damit sie sich bei unserer Ankunft erneut öffnen und uns einsaugen konnte. Es muss also jemand sein, der die dazu nötige Technologie besitzt." Danny, Becker, Sarah und Abby sahen sich ratlos an. Dann hob Danny die Schultern. "Helen?" "Was für einen Sinn hätte das denn?", meinte Abby und schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich nicht. Seit Cutters Tod hat sie uns in Ruhe gelassen. Ich würde ja mehr auf Christine tippen, die scheint doch irgendetwas zu verbergen." "Und wenn Helen ihre Entdeckungen aus der Zukunft nur an uns ausprobieren wollte?", gab Sarah zu bedenken, und Becker fügte hinzu: "Außerdem wäre so jemand wie Connor ebenfalls in der Lage, so etwas zu bauen. Es muss also nicht einmal unbedingt jemand sein den wir kennen." Connor seufzte resigniert. "Da hat Becker leider Recht. So lange wir hier festsitzen, haben wir sowieso keine Möglichkeit herauszufinden, wer uns so galant beseitigen wollte." "Du denkst also es war geplant, dass wir sterben?", hakte Danny nach, und der Student nickte. "Ich denke es zumindest. Zumindest fiele mir keine andere logische Antwort darauf ein, weshalb uns jemand mitten in der Nacht, völlig unvorbereitet, ohne die Möglichkeit weitere Unterstützung zu holen, und nur mit der notdürftigsten Ausrüstung ins leerstehende ARC beordern sollte um uns dann durch eine Riesenanomalie zu befördern." "Der- oder diejenige konnten aber nicht wissen, dass sich die Anomalie tatsächlich dann öffnen würde, wenn wir im Anomaliedetektorraum eintreffen. Wenn Danny das Gewehr nicht fallengelassen hätte, wären wir jetzt womöglich gar nicht hier.", widersprach Abby, und Becker schmunzelte. "Schätze, dieser Jemand kannte uns wohl ziemlich gut, und wusste, wie chaotisch das ein oder andere Teammitglied ist." Sarah kicherte, während Connor, Danny und Abby rot anliefen; ob aus Scham oder Ärger konnte sie nicht mit Bestimmtheit sagen. |
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| + | Nach einer Weile, in der sie alle Lesters Beispiel gefolgt waren und ein wenig vor sich hin gedöst oder sich zumindest etwas ausgeruht hatten, patschte sich Danny auf die Oberschenkel. "Also Leute, weiter gehts. Wir müssen abchecken ob wir uns auf die Anomalie verlassen können, heisst, sie wieder erschienen ist, oder ob wir uns etwas anderes überlegen müssen." "Auf zum Schicksalsberg, Gefährten!", zitierte Connor und sprang als Erster auf die Beine. Die anderen taten es ihm ein wenig schwerfälliger gleich, während Lester sich noch gar nicht erst hatte aufwecken lassen. "Hat eigentlich irgendwer 'ne Idee wie wir dorthin gelangen sollen? Immerhin sind wir auf der falschen Seite des Flusses.", warf Sarah ein, und Becker wies mit dem Daumen auf irgend einen unbestimmeten Punkt hinter sich. "Weiter oben ist ein Baumstamm, der quer über dem Fluss liegt. Den können wir wie eine Brücke benutzen; Das weiß ich, weils mich unten durch gespült hat." "Oh, super!", rief Connor freudig und half Abby elegant auf die Beine. Diese tauschte einen vielsagenden Blick mit Sarah. "Was ist denn?", fragte Danny, der diesmal das Gewehr an sich nahm. "Ähm, wenn diese Brücke auch von der naderen Seite gut passierbar ist, dann könnten wir eventuell ein kelines Problem bekommen.", begann Sarah, und Abby fuhr fort: "Uns ist da nämlich eventuell noch ein Raptor auf den Fersen." Die Anderen rissen die Augen auf. "Was? Ihr habt doch gesagt, ihr hättet sie getötet?" "Najaaah, zwei davon; Der Letzte war nicht so nett uns in den Fluss zu folgen." Sarah lächelte ihn entschuldigend an. Becker legte den Kopf in den Nakcen und starrte in den Himmel. Es dämmerte. Er runzelte die Stirn. "Mensch, Mädels, ehrlich, hättet ihr das nicht ein wenig früher sagen können?" Schon hörten sie das bedrohliche, kläffende Geräusch, das Raptoren machten, wenn sie auf der Jagd waren. "Aaaach, kommt schon, ein einzelner Raptor, den packen wir doch leicht!", beruhigte Danny sie zuversichtlich und schulterte lässig das Gewehr. Als etwas lautstark hinter ihm brüllte, erschrak er so dermaßen, dass er die Waffe fallen ließ. Noch während er hastig danach griff, schoss ein Raptor aus einem Busch, der ein paar Meter neben ihm stand. Der Rest der Gruppe schrie auf, im selben Moment hatte Danny das Gewehr erwischt und feuerte blindlings auf den Raptor. Bluttröpchen sprühten als feiner Regen über Danny, ehe der Dinosaurier aufheulte und kurz vor Danny zu Boden ging. Danny zitterte nicht minder als der Rest des Teams. "Verdammt!", fluchte Connor schließlich. "Das war knapp!", gestand auch Danny und neigte den Kopf. Ein wackeliges Grinsen trat auf sein Gesicht. "Hab doch gesagt wir erwischen ihn." "Achtung!", rief da plötzlich Abby, die mit panischem Gesicht auf den Raptor zu Dannys Füßen deutete. Der Fleischfresser kam mühelos wieder auf die Beine, er blutete an einer läppischen, kleinen Wunde an der Schulter. Er schnellte auf Danny zu, welcher hektisch das Gewehr hochriss. Doch ehe er den Abzug drücken konnte, erreichte der Raptor ihn, und sprang ihn an. Das Gewehr segelte durch die Luft und landete auf dem Gras, Danny flog noch ein Stückchen weiter und schaffte es irgendwie, sich die Fußklaue des Raptors vom Leib zu halten. Allerdings erwischte die Echse ihn mit den Fingerkrallen am Bauch und den Unterarmen. Abby hechtete nach dem Gewehr und feuerte dem Raptor eine Kugel in den Hals, was ihn aber nur noch wütender zu machen schien. Er ließ von Danny ab und raste auf Abby zu. Connor konnte sie gerade noch wegziehen, doch der Raptor schnitt Abby mit den Fingerkrallen in die Hüfte und schlug ihr mit dem Schwanz das Gewehr aus den Händen. Es krachte etliche Meter weiter auf den Boden, wo es für alle außer Reichweite war. Und als Abby herumwirbelte, sah sie, dass sie plötzlich nichts mehr vor dem Angriff des Raubtiers schützen konnte. |
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| + | Oho, man kommt langsam zum Ende^^ |
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