− | Sarah und Abby liefen beschwingten Schrittes auf den Fluss zu. Sie hatten beschlossen, solange am Fluss entlang zu gehen, bis sie das nächste Anzeichen von ihren Freunden gefunden hatten, und je nachdem, in welcher Richtung es lag, würden sie dann ihren Weg fortsetzen. Lester suchte in der entgegengesetzten Richtung, derjenigen, die sich von dem Anomalien-Berg entfernte. Die drei achteten darauf, sich nicht zu nahe ans Ufer heranzubegeben, denn sie hatten nicht besonders Lust dem Mosasaurus erneut zu begegnen. Mehrmals fielen lange Schatten auf sie, und wenn sie die Köpfe hoben, sahen sie junge Pteranodons, die wohl gerade ihre ersten Flugstunden unternahmen. Weil sie damit viel zu beschäftigt waren, ließen sie die Menschen in Ruhe. Nach einer Weile packte Abby plötzlich Sarahs Arm. "Sieh mal, da hinten!", rief sie begeistert und deutete auf einen schwarzen Haufen im Schlick des Flussufers. Sie rannten darauf zu und erkannten Beckers kugelsichere Weste, die wohl von der Strömung angespült worden war. "Die Strömung fließt aus der Richtung des Anomalien-Berges, das heisst sie sind auch in diese Richtung gegangen!", sagte Sarah und Abby nickte. "Du hast Recht. Holen wir Lester her und gehen wir los." Sie stand auf und drehte sich um. Vor ihr erstreckte sich die weite, trockene Ebene. Ganz weit hinten sah sie die Triceratops-Herde grasen, und dazwischen war nichts als Erde, verdorrtes Gras und kleine Sträucher. Von Lester keine Spur. Auch Sarah stellte sich neben Abby und hielt Ausschau nach ihrem Boss. Der Mann war verschwunden. "Lester?", rief Abby und wartete gespannt. Sie erhielten keine Antwort. "Lester!", schrie jetzt Sarah, und ihr Gesicht wurde ängstlicher. "James, wo stecken Sie?", probierte Abby es noch einmal, doch von ihrem Boss fehlte jede Spur. "Oh nein!", schluchzte Sarah und schlug die Hände vor dem Mund zusammen. "Ihn wird doch nicht -!", begann Abby, doch plötzlich packte sie und Sarah etwas am Nacken. Die Frauen kreischten laut auf. Hinter ihnen prustete jemand los. Sie wirbelten herum, nur um Lester dabei zu entdecken, wie er sich halb schief lachte über ihre erschrockenen Gesichter. "Sind Sie IRRE???", plärrte Abby ihn an, und Sarah versetzte ihm einen wütenden Stoß gegen die Brust, der Lester, der sich sich ohnehin kaum noch auf den Beinen halten konnte vor Lachen, unsanft auf dem Hosenboden landen ließ. Das hielt ihn nicht davon ab sich vor Schadenfreude auf den Boden zu kugeln. Sarah starrte ihren Boss immer noch sauer an, doch Abby musste kichern. Endlich hatte Lester sich wieder beruhigt. Er kämpfte scih schweratmend wieder auf die Beine. "Sie hätten sich wirklich sehen sollen!", meinte er, und konnte ein Glucksen immer noch nicht ganz verhindern. "Mein Gott, wir dachten Sie wären tot!", zischte Sarah, und stapfte dann wütend in das Dickicht davon. Abby sah Lester stirnrunzelnd an. "Sie sollten wirklich etwas gegen Ihren dunklen, dunklen Humor tun." Lester neigte den Kopf. "Sie haben wohl Recht, aber die Gelegenheit war einfach zu verlockend." Er sah sie kurz an und presste dann fest die Lippen auf einander. Abby seufzte, als er durch die Nase schnaubte und wieder in einen Lachanfall ausbrach. "Ich geh' dann mal Sarah zurückholen.", teilte sie ihm mit und schlurfte los. Ein paar Schritte weiter hielt sie jedoch inne. "Connor wäre stolz auf Sie.", sagte sie mit einem kleinen Lächeln und verschwand dann zwischen den Bäumen. | + | Sarah und Abby liefen beschwingten Schrittes auf den Fluss zu. Sie hatten beschlossen, solange am Fluss entlang zu gehen, bis sie das nächste Anzeichen von ihren Freunden gefunden hatten, und je nachdem, in welcher Richtung es lag, würden sie dann ihren Weg fortsetzen. Lester suchte in der entgegengesetzten Richtung, derjenigen, die sich von dem Anomalien-Berg entfernte. Die drei achteten darauf, sich nicht zu nahe ans Ufer heranzubegeben, denn sie hatten nicht besonders Lust dem Mosasaurus erneut zu begegnen. Mehrmals fielen lange Schatten auf sie, und wenn sie die Köpfe hoben, sahen sie junge Pteranodons, die wohl gerade ihre ersten Flugstunden unternahmen. Weil sie damit viel zu beschäftigt waren, ließen sie die Menschen in Ruhe. Nach einer Weile packte Abby plötzlich Sarahs Arm. "Sieh mal, da hinten!", rief sie begeistert und deutete auf einen schwarzen Haufen im Schlick des Flussufers. Sie rannten darauf zu und erkannten Beckers kugelsichere Weste, die wohl von der Strömung angespült worden war. "Die Strömung fließt aus der Richtung des Anomalien-Berges, das heisst sie sind auch in diese Richtung gegangen!", sagte Sarah und Abby nickte. "Du hast Recht. Holen wir Lester her und gehen wir los." Sie stand auf und drehte sich um. Vor ihr erstreckte sich die weite, trockene Ebene. Ganz weit hinten sah sie die Triceratops-Herde grasen, und dazwischen war nichts als Erde, verdorrtes Gras und kleine Sträucher. Von Lester keine Spur. Auch Sarah stellte sich neben Abby und hielt Ausschau nach ihrem Boss. Der Mann war verschwunden. "Lester?", rief Abby und wartete gespannt. Sie erhielten keine Antwort. "Lester!", schrie jetzt Sarah, und ihr Gesicht wurde ängstlicher. "James, wo stecken Sie?", probierte Abby es noch einmal, doch von ihrem Boss fehlte jede Spur. "Oh nein!", schluchzte Sarah und schlug die Hände vor dem Mund zusammen. "Ihn wird doch nicht -!", begann Abby, doch plötzlich packte sie und Sarah etwas am Nacken. Die Frauen kreischten laut auf. Hinter ihnen prustete jemand los. Sie wirbelten herum, nur um Lester dabei zu entdecken, wie er sich halb schief lachte über ihre erschrockenen Gesichter. "Sind Sie IRRE???", plärrte Abby ihn an, und Sarah versetzte ihm einen wütenden Stoß gegen die Brust, der Lester, der sich sich ohnehin kaum noch auf den Beinen halten konnte vor Lachen, unsanft auf dem Hosenboden landen ließ. Das hielt ihn nicht davon ab sich vor Schadenfreude auf dem Boden zu kugeln. Sarah starrte ihren Boss immer noch sauer an, doch Abby musste kichern. Endlich hatte Lester sich wieder beruhigt. Er kämpfte scih schweratmend wieder auf die Beine. "Sie hätten sich wirklich sehen sollen!", meinte er, und konnte ein Glucksen immer noch nicht ganz verhindern. "Mein Gott, wir dachten Sie wären tot!", zischte Sarah, und stapfte dann wütend in das Dickicht davon. Abby sah Lester stirnrunzelnd an. "Sie sollten wirklich etwas gegen Ihren schwarzen, schwarzen Humor tun." Lester neigte den Kopf. "Sie haben wohl Recht, aber die Gelegenheit war einfach zu verlockend." Er sah sie kurz an und presste dann fest die Lippen auf einander. Abby seufzte, als er durch die Nase schnaubte und wieder in einen Lachanfall ausbrach. "Ich geh' dann mal Sarah zurückholen.", teilte sie ihm mit und schlurfte los. Ein paar Schritte weiter hielt sie jedoch inne. "Connor wäre stolz auf Sie.", sagte sie mit einem kleinen Lächeln und verschwand dann zwischen den Bäumen. |
| Sarah schmollte ihn an, als sie sich mal wieder auf den Weg gemacht hatten. Lester war es jedoch herzlich egal, er hatte seinen Spaß gehabt und seine Schadenfreude genossen. Abby hatte zuerst versucht, den Vermittler zwischen ihnen zu spielen, es aber dann aufgegeben, als Sarah ihr einen beleidigten Blick zugeworfen hatte. Also nutzte Abby den seltenen Moment der Geschwätzigkeit, den Lester gerade hatte, und fragte ihn eine Menge über sein Privatleben. Lester nahm es ihr nicht einmal übel; Abby war einfach eine Frau die sich viele Gedanken über ihre Freunde und Kollegen machte. Sie ließen sich also ein kleines Stückchen zurückfallen, und Lester erzählte Abby über seine Familie und Jugend. Abby klärte ihn als Ausgleich über ihre Vergangenheit auf, darüber, wie sie ihre Eltern verloren hatten und wie sie sich seit Jahren um ihren Bruder Jack kümmerte. Lester musste sogar zugeben, dass ihn die Geschichten der jungen Tierpflegerin ehrlich interessierten. "Wird Zeit nach Hause zu kommen,", dachte Lester, als er so auf den Boden starrte beim Gehen, "mit dieser Gesellschaft fange ich wirklich langsam an zu verweichlichen." Er hatte Abby schon mehr gesagt als er ursprünglich eigentlich gewollt hatte, doch er spürte dass das Wissen bei Abby in Sicherheit war. Er drehte den Kopf in ihre Richtung, um sie trotzdem um Diskretion zu bitten, als sie an ihm vorbeistürmte und sich bei Sarah unterhakte. "Sarah, weißt du was mir unser lieber James hier gerade so erzählt hat??? Also, seine Frau heißt Mary, und er hat zwei Töchter und 'nen Sohn, und die Töchter sind sogar Zwillinge! Oh, und über seine Schulzeit gibt's auch einiges zu berichten!", plapperte Abby drauf los. Lester hielt inne und starrte Abby fasssungslos an. "Na, so kann man sich irren!", brummte er ärgerlich und schob die Hände in die Hosentaschen. Die Frauen drehten sich zu ihm um. "Haben Sie was gesagt?", wollte Abby wissen und sah ihn treuherzig an. "Gott, sie weiß noch nicht mal dass sie mich verärgert hat!", stellte Lester fest und verdrehte die Augen. "Nein, hab ich nicht.", seufzte er und machte sich daran, zu ihnen aufzuschließen, als er plötzlich einen dunklen Punkt über Sarahs Schulter ausmachte. Der Punkt schien ziemlich schnell näher zu kommen, und außerdem zu wachsen. Er blieb wie angewurzelt stehen, kniff die Augen zusammen und spähte in die Ferne. Obwohl die Sonne ihn blendete, glaubte er ein echsenartiges Wesen mit langem Schwanz und kräftigen Beinen auszumachen. "Was ist, kommen Sie?", schnauzte Sarah und verschränkte die Arme vor der Brust. Lester nahm langsam die Hände aus den Hosentaschen und ballte sie zu Fäusten, als er erkannte, was sich da näherte. "Oh nein!", stöhnte er und und suchte mit den Augen nach dem Dickicht, in das sie nicht zurückgekehrt waren um eventuelle Spuren nicht zu übersehen. Nun würden sie niemals noch rechtzeitig dorthin kommen. "Was ist denn los?", wiederholte Abby Sarahs Frage, und diese schnitt eine Grimasse. "Lass doch, Abby, der veralbert uns eh nur wieder!" Lester jedoch war plötzlich sehr darauf bedacht, keine hastigen Bewegungen zu machen, und hob langsam einen ausgestreckten Finger, mit dem er auf etwas hinter den Frauen deutete. "Raptor.", sagte er mit leiser, ausdrocksloser Stimme. Und die Frauen wussten, dass er sich diesmal keinen Spaß mit ihnen erlaubte. | | Sarah schmollte ihn an, als sie sich mal wieder auf den Weg gemacht hatten. Lester war es jedoch herzlich egal, er hatte seinen Spaß gehabt und seine Schadenfreude genossen. Abby hatte zuerst versucht, den Vermittler zwischen ihnen zu spielen, es aber dann aufgegeben, als Sarah ihr einen beleidigten Blick zugeworfen hatte. Also nutzte Abby den seltenen Moment der Geschwätzigkeit, den Lester gerade hatte, und fragte ihn eine Menge über sein Privatleben. Lester nahm es ihr nicht einmal übel; Abby war einfach eine Frau die sich viele Gedanken über ihre Freunde und Kollegen machte. Sie ließen sich also ein kleines Stückchen zurückfallen, und Lester erzählte Abby über seine Familie und Jugend. Abby klärte ihn als Ausgleich über ihre Vergangenheit auf, darüber, wie sie ihre Eltern verloren hatten und wie sie sich seit Jahren um ihren Bruder Jack kümmerte. Lester musste sogar zugeben, dass ihn die Geschichten der jungen Tierpflegerin ehrlich interessierten. "Wird Zeit nach Hause zu kommen,", dachte Lester, als er so auf den Boden starrte beim Gehen, "mit dieser Gesellschaft fange ich wirklich langsam an zu verweichlichen." Er hatte Abby schon mehr gesagt als er ursprünglich eigentlich gewollt hatte, doch er spürte dass das Wissen bei Abby in Sicherheit war. Er drehte den Kopf in ihre Richtung, um sie trotzdem um Diskretion zu bitten, als sie an ihm vorbeistürmte und sich bei Sarah unterhakte. "Sarah, weißt du was mir unser lieber James hier gerade so erzählt hat??? Also, seine Frau heißt Mary, und er hat zwei Töchter und 'nen Sohn, und die Töchter sind sogar Zwillinge! Oh, und über seine Schulzeit gibt's auch einiges zu berichten!", plapperte Abby drauf los. Lester hielt inne und starrte Abby fasssungslos an. "Na, so kann man sich irren!", brummte er ärgerlich und schob die Hände in die Hosentaschen. Die Frauen drehten sich zu ihm um. "Haben Sie was gesagt?", wollte Abby wissen und sah ihn treuherzig an. "Gott, sie weiß noch nicht mal dass sie mich verärgert hat!", stellte Lester fest und verdrehte die Augen. "Nein, hab ich nicht.", seufzte er und machte sich daran, zu ihnen aufzuschließen, als er plötzlich einen dunklen Punkt über Sarahs Schulter ausmachte. Der Punkt schien ziemlich schnell näher zu kommen, und außerdem zu wachsen. Er blieb wie angewurzelt stehen, kniff die Augen zusammen und spähte in die Ferne. Obwohl die Sonne ihn blendete, glaubte er ein echsenartiges Wesen mit langem Schwanz und kräftigen Beinen auszumachen. "Was ist, kommen Sie?", schnauzte Sarah und verschränkte die Arme vor der Brust. Lester nahm langsam die Hände aus den Hosentaschen und ballte sie zu Fäusten, als er erkannte, was sich da näherte. "Oh nein!", stöhnte er und und suchte mit den Augen nach dem Dickicht, in das sie nicht zurückgekehrt waren um eventuelle Spuren nicht zu übersehen. Nun würden sie niemals noch rechtzeitig dorthin kommen. "Was ist denn los?", wiederholte Abby Sarahs Frage, und diese schnitt eine Grimasse. "Lass doch, Abby, der veralbert uns eh nur wieder!" Lester jedoch war plötzlich sehr darauf bedacht, keine hastigen Bewegungen zu machen, und hob langsam einen ausgestreckten Finger, mit dem er auf etwas hinter den Frauen deutete. "Raptor.", sagte er mit leiser, ausdrocksloser Stimme. Und die Frauen wussten, dass er sich diesmal keinen Spaß mit ihnen erlaubte. |