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Rowan Leek schürzte verärgert die Lippen. Er hatte den Blick in den Raum, in den er Lester und den jungen Soldaten gebracht hatte, verloren, als der Rhamphorhynchus gegen die Kamera geflogen war. Das passte ihm gar nicht, denn er hatte zusehen wollen wie der Lackaffe einen qualvollen Tod erleiden würde. Immerhin hatte er noch dabei zusehen können, wie Lester zwei schmerzhafte Begegnungen mit der steinigen Wand gehabt hatte. Und als der Soldat ihn versucht hatte in Sicherheit zu bringen, hatte er einen Blick auf Lesters Gesicht erhaschen können. Er blutete, und zwar stark genug, um Leeks nächste Überraschung herbeizuführen. Wenn der Rhamphorhynchus seine Aufgabe nicht erfüllte und die beiden Männer ihm entkommen sollten, dann hatte Leek vorgesorgt. Er grinste sein böses Lächeln, als er auf einen anderen Monitor vor sich starrte. Er zeigte das Wasserbecken, auf dem leichte Wellen friedlich hin- und herschaukelten. Noch, dachte Leek, noch war es friedlich. Sein Lächeln wurde eine Spur breiter. Ironischer Weise hatte der Soldat Lester ausgerechnet am Seeufer abgelegt. Das versprach noch interessant zu werden. Kurz musterte er Lesters schlaffen Körper, der ruhig im Schlick des seichten Ufers lag. Er drehte den Kopf, sah kurz auf den Monitor, der eine kleine, funkelnde Anomalie zeigte, und nickte bedächtig. Die Frauen waren dem Zukunftstarntier in die Vergangenheit gefolgt, wie geplant. Und dort würden sie versuchen, ihre früheren Ausgaben davor zu beschützen. Natürlich hatte er dafür gesorgt, dass das unmöglich war. Sein Blick wanderte weiter, zu einem Monitor der einen großen, breiten Tunnel zeigte. Ah, jetzt kochte wieder Ärger in ihm hoch. Sowohl dieser dämliche Student, als auch der temperamentvolle Teamchef, waren gerade dabei, sich hochzurappeln, beide offensichtlich mitgenommen, aber nicht so tot, wie er sie gehofft hatte zu sehen. Was war da los? Bis eben noch waren sie doch reglos am Boden gelegen, und das schon für einige Minuten. Er war sich sicher gewesen, sich der Beiden bereits entledigt zu haben. Doch jetzt wankten sie ein wenig unsicher durch den Tunnel und suchten bereits nach einem Ausgang. Leek atmete tief durch und drückte dann einen Knopf auf der Schaltfläche unter ihm. Diese sechs Leute waren viel zäher, als er es erwartet hatte. Doch er war auf alle Eventualitäten vorbereitet. Zufrieden beobachtete er, wie die große, gemusterte Raubkatze aus ihrem soeben geöffneten Käfig sprang und sich dann, schnüffelnd, in die Richtung des Tunnels davon machte, in dem auch Danny und Connor nach ein paar Metern herauskommen würden.   
 
Rowan Leek schürzte verärgert die Lippen. Er hatte den Blick in den Raum, in den er Lester und den jungen Soldaten gebracht hatte, verloren, als der Rhamphorhynchus gegen die Kamera geflogen war. Das passte ihm gar nicht, denn er hatte zusehen wollen wie der Lackaffe einen qualvollen Tod erleiden würde. Immerhin hatte er noch dabei zusehen können, wie Lester zwei schmerzhafte Begegnungen mit der steinigen Wand gehabt hatte. Und als der Soldat ihn versucht hatte in Sicherheit zu bringen, hatte er einen Blick auf Lesters Gesicht erhaschen können. Er blutete, und zwar stark genug, um Leeks nächste Überraschung herbeizuführen. Wenn der Rhamphorhynchus seine Aufgabe nicht erfüllte und die beiden Männer ihm entkommen sollten, dann hatte Leek vorgesorgt. Er grinste sein böses Lächeln, als er auf einen anderen Monitor vor sich starrte. Er zeigte das Wasserbecken, auf dem leichte Wellen friedlich hin- und herschaukelten. Noch, dachte Leek, noch war es friedlich. Sein Lächeln wurde eine Spur breiter. Ironischer Weise hatte der Soldat Lester ausgerechnet am Seeufer abgelegt. Das versprach noch interessant zu werden. Kurz musterte er Lesters schlaffen Körper, der ruhig im Schlick des seichten Ufers lag. Er drehte den Kopf, sah kurz auf den Monitor, der eine kleine, funkelnde Anomalie zeigte, und nickte bedächtig. Die Frauen waren dem Zukunftstarntier in die Vergangenheit gefolgt, wie geplant. Und dort würden sie versuchen, ihre früheren Ausgaben davor zu beschützen. Natürlich hatte er dafür gesorgt, dass das unmöglich war. Sein Blick wanderte weiter, zu einem Monitor der einen großen, breiten Tunnel zeigte. Ah, jetzt kochte wieder Ärger in ihm hoch. Sowohl dieser dämliche Student, als auch der temperamentvolle Teamchef, waren gerade dabei, sich hochzurappeln, beide offensichtlich mitgenommen, aber nicht so tot, wie er sie gehofft hatte zu sehen. Was war da los? Bis eben noch waren sie doch reglos am Boden gelegen, und das schon für einige Minuten. Er war sich sicher gewesen, sich der Beiden bereits entledigt zu haben. Doch jetzt wankten sie ein wenig unsicher durch den Tunnel und suchten bereits nach einem Ausgang. Leek atmete tief durch und drückte dann einen Knopf auf der Schaltfläche unter ihm. Diese sechs Leute waren viel zäher, als er es erwartet hatte. Doch er war auf alle Eventualitäten vorbereitet. Zufrieden beobachtete er, wie die große, gemusterte Raubkatze aus ihrem soeben geöffneten Käfig sprang und sich dann, schnüffelnd, in die Richtung des Tunnels davon machte, in dem auch Danny und Connor nach ein paar Metern herauskommen würden.   
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== Kapitel (1)6 ==
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Connor tat sich schwer damit, seine Augen offen zu halten. Jetzt, wo die Gefahr fürs erste gebannt war, (denn die Spinnen waren komischer Weise spurlos verschwunden), und sie somit nicht mehr so aufmerksam und vorsichtig sein mussten, spürte er die Erschöpfung der vergangenen Stunden deutlich. Das Spinnengift in seinem Körper sorgte dafür, dass sich seine Muskeln bei jedem Schritt unangenehm zusammenzogen, wegen dem Betäubungsmittel und wohl auch dem Restalkohol dröhnte sein Schädel. Er warf einen kurzen Blick zu Danny hinüber - der Expolizist schleppte sich mühsam vorwärts, ein Gesicht machend, als würde er gleich zusammenbrechen. Sie kamen an eine Tunnelgabelung. Connor blieb stehen und drehte sich fragend zu Danny um. "Wo lang?", wollte er wissen. Danny zuckte die Schultern. "Bist du Rechts- oder Linkshänder?" "Äh, rechts.", gab Connor ein wenig befremdet zurück. "Na denn, ab nach rechts.", meinte Danny und trottete in den Gang. Connor beeilte sich, um seinen Chef in dem ziemlich düsteren Tunnel nicht zu verlieren. Das Licht, das bis eben noch ganz annehmbar gewesen war, wurde nun von den Schatten der Wände verschluckt. Als Danny schlagartig stehen blieb, lief Connor ihm hinten rein und stieß ihn ungewollt ein Stück nach vorne. Danny zischte ärgerlich. "Pass doch auf, Connor! Hörst du das nicht?" Während Danny sich grantig über den ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogenen Rücken rieb, spitzte Connor die Ohren. Eine Art Scharren kam aus dem Tunnelinneren auf sie zu. "Ähm... Ich wünschte, ich könnte jetzt "Nein" sagen...", antwortete der Student unsicher und spähte tiefer in den Tunnel. "Das klingt wie... Etwas das... Krallen an den Pranken hat.", überlegte Danny laut. "Jaaaah, an sowas hatte ich auch gedacht...", murmelte Connor unglücklich und machte ein paar Schritte nach hinten. Da ertönte neben dem Scharren auch noch ein anderes Geräusch: Ein altbekanntes, grausiges Klackern. Connor fuhr herum. Die drei verbliebenen Solifugae hatten sich hinter ihnen aufgebaut und versperrten nun den Rückweg.
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"Oh, verdammt, das ist ja mal wieder 'ne klasse Situation!", fluchte Danny, als er ebenfalls hinter sich sah. Von vorne ertönte nun ein leises Knurren. Langsam kamen zwei große, mit Klauen besetzte Pfoten zum Vorschein. Dann zwei Vorderbeine, deren Fell einen dunklen Grundton hatte und ein helles, gesprenkeltes Muster darüber. "Oh oh, das ist ein Machairodus!", flüsterte Connor, als das Gesicht mit den langen, säbelartigen Fangzähnen zum Vorschein kam. Die großen, feurigen, kupferroten Augen fixierten sie. " "Oh oh" im Sinne von: "Scheiße, das Ding zerfleischt uns innerhalb weniger Sekunden, oder im Sinne von: "Wow, das Tier sieht eigentlich voll beeindruckend aus?" ", brummte Danny, unschlüssig darüber wo er als erstes hinsehen sollte - zu den Giftspinnen oder der prähistorischen Raubkatze. "Naja... Beides.", räumte Connor mit dem Anflug eines Grinsens ein. Als der Machairodus brüllte, trat jedoch sofort wieder Angst auf sein Gesicht. Die Raubkatze setzte zum Sprung an, im gleichen Moment stürmten die Solifugae los. Danny und Connor sahen sich zwischen den Fronten, sie hatten keine Zeit mehr, um sich etwas zu überlegen, um den tödlichen Tieren zu entkommen. Also taten sie das, was sie in solchen Momenten immer zu tun pflegten: Sie warfen sich auf den Boden. Der Machairodus rauschte über ihre Köpfe hinweg, und einen Bruchteil später erklang ein unangenehmes Knirschen, als der schwere Körper gegen eine Solifugae prallte. Connor und Danny wirbelten herum, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie der Machairodus mit einem kräftigen Prankenhieb den Chitinpanzer der Solifugae zertrümmerte. Die anderen beiden Spinnen kamen ihrem Artgenossen zu Hilfe, doch der Machairodus war schnell genug um den giftigen Kieferzangen auszuweichen. Die größere der Solifugae, die, die Connor und Danny erwischt hatte, griff das Smilodon sofort ein weiteres Mal an. Die kleinere von ihnen attackierte Danny, doch der Expolizist beförderte sie mit einem kräftigen Tritt an die Wand. Connor, der direkt daneben stand, holte mit seinem Knie aus und donnerte es gegen den Schädel der Spinne. Er zerplatzte wie eine überreife Melone. Danny hob eine Augenbraue. "Wow, ihr Kreaturen der urzeitlichen Unterwelt, nehmt euch in Acht vor dem Knie Connor Temples!"
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Lautes Fauchen erinnerte sie an die kämpfenden Urzeitkreaturen. Der Machairodus und die Riesenspinne lieferten sich einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod. Eine Weile gelang es ihnen noch, den Angriffen des Anderen auszuweichen, doch dann gab es einen Moment, in dem die Solifugae unaufmerksam war: Der Machairodus zerschmetterte ihren Panzer mit einem kräftigen Prankehieb. Die Spinne kreischte auf und stürzte sich blind vor Schmerzen auf die Raubkatze. Die Kieferzangen gruben sich unter ihr dichtes Fell und hinterließen ein blutiges Loch an ihrem Oberschenkel. Der Machairodus schaffte es noch, die Solifugae durch einen kräftigen Tritt mit den HInterbeinen auf den Rücken zu werfen, wo sie nach ein paar letzten Zappeleien schließlich einging, bevor er selbst durch seine zuckenden Gliedmaßen zu Boden gezwungen wurde. Connor und danny hatten fast ein wenig Mitleid, als sie der Raubkatze bei ihrem Todeskampf zusahen. Irgendwie schien der Machairodus versuchen, sich in den Tunnel zurückzuschleppen, aus dem er gekommen war. Ein Stückchen neben den beiden Menschen brach er jedoch erneut zusammen. "Gehen wir.", murmelte Connor schließlich, als er eine Weile auf den sterbenden Machairodus gestarrt hatte. Er machte einen Schritt in den Tunnel, als sich der Machairodus urplötzlich brüllend aufbäumte. Danny riss Connor an den Schultern zurück, konnte aber nicht mehr verhindern dass die Krallen durch Connors Fleisch glitten. Der Student jaulte auf und presste die Hand auf die vier blutigen Schnitte, die sich quer über seinen Brustkorb zogen. "Connor, du Vollidiot!!! Noch nie davon gehört dass Tiere dann am gefährlichsten sind wenn sie dabei sind zu sterben?", schimpfte Danny laut. Connor verzog das Gesicht und sah Danny wütend an. "Das Vieh hat mich aus einem anderen Grund angegriffen! Es wollte nicht, dass wir in den Tunnel reingehen!" Danny sah über die Schulter in die Dunkelheit hinter ihnen. "Dann beschützt er was da drinnen." Connor nickte. "Ja, die Frage ist nur, was." Sie verharrten, wo sie waren. Der Machairodus hauchte in der Zwischenzeit seine letzten Atemzüge aus. In der darauf folgenden Stille ertönte zögernd ein leises, klägliches Maunzen, dass aus den Tiefen des Tunnels kam.
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Zur selben Zeit, dutzende Tunnelabzweigungen weiter, klammerte sich Becker verbissen an einen Vorsprung in der Wand. Er war extrem froh darüber, dass die Mauern in diesem Raum so rissig und uneben waren. Trotzdem hatte er keine Möglichkeit, weiter nach unten zu klettern - dafür war das Mauerwerk zu rissig und bröckelig. Und es ging immer noch knappe zehn Meter nach unten. Unter ihm lag der tote Ramphorhynchus. Immerhin war es ihm nicht so ergangen wie dem Vieh, dachte er, als er auf die Stange in seinem Brustkorb starrte. Da fiel ihm plötzlich auf, wie sehr seine Arme schmerzten. Kein Wunder, nach der Tortur die er in den Klauen des Flugsauriers durchstanden hatte. Seine linke Seite war schon halb taub, denn der Bruch in seinem Oberarm schmerzte höllisch. Er sah sich um. Leider konnte er nicht bis zum See sehen, doch er vermutete, das Lester das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt hatte. Mit zusammengebissenen Zähnen zog er sich ein Stückchen höher - wenn er schon nicht nach unten kam, so konnte er vielleicht den Vorsprung mit dem Horst des Rhamphorhynchus erreichen und dort auf Hilfe warten. Es knirschte unter seinen Fingern, als sie ein großer Stein löste. Becker krallte sich gerade noch rechtzeitig mit der anderen Hand fest, als er mit der anderen abrutschte und auch mit einem Fuß den Halt verlor. Er schwang an seiner Hand und dem Fuß nach rechts und knallte mit der Nase gegen die Steinwand. Es knackte unangenehm, und etwas Warmes lief über sein Gesicht. Er hob die freie Hand, um darüber zu wischen, als er plötzlich innehielt. "Verdammte Scheiße!", schrie Becker, als er seine zerkratzten und zerschnittenen Fingerspitzen sah. Es half nichts, er musste sich wieder festhalten. Als er einigermaßen sicher stand, überlegte er sich eine andere Lösung für sein Problem. Ihm fiel nur dummerweise keine mehr ein.
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Ein Schrei oder etwas in der Art ließ Lester hochschrecken. Vollkommen verwirrt sah er sich um. Sein Gesicht tat weh, seine Kleidung war nass, der Boden unter ihm schlammig und der Raum um ihn herum groß und bedrohlich. Er brauchte eine Weile, bis er sich wieder an das erinnerte, was passiert war. Er rappelte sich mühsam hoch und kniete sich dann in den Matsch des Ufers. Ein millimeterdünnes Blutrinnsal rann von irgendwo aus seinem Haaransatz über seine rechte Schläfe und Wange. Als er nach der Wunde tastete, fühlte er stattdessen eine gewaltige Beule an seinem Kopf. Dann hörte er wieder etwas, das diesmal nach einem Fluchen klang. Er stand auf, wankte ziemlich stark, stützte seine Hand an der Wand ab und wartete, bis die schwarzen Flecken vor seinen Augen verschwanden. Dann sah er sich um. Am anderen Ende des Raumes lag der tote Rhamphorhynchus am Boden, direkt vor ihm, nur ein paar Meter weiter, war die Tür die aus dem Raum hinaus führte. Lester hi8elt darauf zu. Er wusste, dass Leek mindestens noch eine weitere unangenehme Überraschung in peto hatte. Und er hatte nicht vor, abzuwarten, was es war. An der Tür angekommen, drehte er sich noch einmal um. Von Becker war nichts zu sehen. Er war bestimmt schon vorausgegangen. Aber eigentlich hatte er Becker nicht als so jemanden eingeschätzt, der einen verwundeten Freund zurückließ. Irgendetwas in Lester veranlasste ihn dazu, nach Becker zu rufen. "Becker?" Seine laute, klare Stimme schallte durch den Raum. Prompt kam eine Antwort zurück. "Lester! Gott sei Dank! Ich bin hier drüben!" Beckers Stimme klang unglaublich müde und erschöpft. Lester seufzte genervt. Er hatte gehofft, endlich aus diesem Raum herauszukommen. Kurz warf er noch einen sehnsüchtigen Blick auf die Tür, dann machte er kehrt und joggte zur anderen Seite des Raumes. Wegen den dunklen Farben seines Anzuges hätte er ihn an der Wand fast nicht erkannt. Er blieb neben dem toten Dinosaurier stehen und pfiff durch die Zähne. "Wow, wie sind Sie denn da hochgekommen?" "Hören Sie auf Witze zu reissen und helfen Sie mir! Ich fall eh gleich runter!" Lester kratzte sich am Kopf und schaute sich um. Etwas Klebriges tropfte auf seine Hand. Er warf einen Blick darauf und erkannte Blut. "Sind Sie verletzt?", rief Lester und legte den Kopf in den Nacken, um besser zu Becker sehen zu können. "Ja, verdammt, deshalb kann ich mich ja auch nicht mehr lange halten! Was ist nur los mit Ihnen, hat der Aufprall auf den Kopf Ihren Verstand lahmgelegt?" Lester machte ein finsteres Gesicht. "Passen Sie bloß auf, was Sie sagen, Becker, oder ich lass Sie einfach runterfallen!", knurrte er. "Ah. Haben Sie überhaupt schon 'ne Idee wie Sie mich hier ganz generell runterholen wollen?", gab Becker zurück. "Ääääähm... Mein lahmgelegter Verstand arbeitet gerade einen teuflischen Plan aus.", antwortete Lester. Sein Blick fiel erneut auf den toten Flugsaurier. Jetzt kam ihm wirklich eine Idee. Er packte den einen Flügel des Dinos und zog ihn in die Länge. Das Teil schien Tonnen zu wiegen. Ächzend zerrte Lester ihn in Beckers Richtung und hielt ihn so straff er konnte. "Lassen Sie los!", rief er, als er sicher war, das Becker genau darauf landen würde. "WAS???", kam die ungläunige Antwort von oben. "Vertrauen Sie mir!", verlangte Lester. Die Sehnen an seinen Armen und dem Hals traten vor Anstrengung hervor. "Sind Sie sicher?", wollte Becker kleinlaut wissen. "VERDAMMT BECKER!!! SPRINGEN SIE!!!", brüllte Lester, und einen Moment später rauschte etwas Schweres auf den Flügel. Becker federte nach oben weg, Lester flog nach vorne. Sie landeten übereinander, verwickelten sich noch mit dem ledrigen Flügel und brauchten dann erst mal wieder eine Weile, um sich zu entknoten. "Danke.", meinte Becker schließlich, als sie sich gegenüber standen. "Schon gut.", meinte Lester und steckte die Hände in die Hosentaschen. "Ah!" Mit einem Aufschrei zog er sie zurück. "Was?", wollte Becker wissen und sah alamiert über die Schulter. "Mein Handy. Ich muss es irgendwo verloren haben.", gab Lester zurück und suchte den Boden ab. "Vielleicht am See?", schlug Becker vor. Lester nickte und sie begaben sich zurück an das Wasserbecken. Während Lester den Schlick absuchte, kniete sich Becker hin und spritzte sich Wasser übers Gesicht. Wie eine rote Wolke verteilte sich sein Blut auf der Wasseroberfläche. "Hier ist es nicht. Ich geh noch kurz zu dem Schutthaufen hinüber, und wenn ich es da nicht finde, lass ich mir von der Regierung ein neues finanzieren." Er war noch keine drei Meter weit gegangen, als hinter ihm lautes Plätschern ertönte. Lester hielt inne und drehte sich amüsiert um. "Passen Sie auf, dass Sie nicht reinfallen, Becker!"
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Dann wickelte sich etwas langes, dünnes, schleimiges von hinten um seinen Hals und sein Gesicht, so dass er bis über die Lippen davon bedeckt war. Vor Schreck riss er die Augen auf, sein Schrei wurde von dem Etwas abgedämpft. Es zog ihn kräftig nach vorne. Er flog auf die Knie. Sofort versuchte er, das Ding von seinem Gesicht zu ziehen, doch es hob ihn langsam vom Boden auf, was ihm die Sache sehr erschwerte. Er trat mit den Beinen, um freizukommen, doch dann wurde er plötzlich von einem ähnlichen Teil am rechten Knie gepackt. Er wurde durch den Ruck zur Seite gerissen, ein weiteres Etwas umwickelte seine linke Schulter. Jetzt erhaschte Lester zum ersten Mal einen Blick auf seine Angreifer - es waren dünne, glitschige, mit Saugnäpfen bestückte Tentakel. Der See! Er musste Becker warnen! Mit angewidertem Gesicht öffnete er den Mund und grub seine Zähne tief in das schleimige Tentakel um sein Gesicht. Es glitt von seinen Lippen, verstärkte aber den Druck auf seinen Hals. "Becker!", krächzte Lester, und als ein weiteres Tentakel sich um seinen Bauch schlang und zudrückte, schrie er auf. "Becker!", keuchte er ein weiteres Mal. Seine rechte Schulter wurde umwickelt, und danach sein linker Fußknöchel. Und dann schnürten sich die Tentakel unbarmherzig enger um seinen Körper. Die Luft wurde mit einem Mal aus ihm herausgepresst. Gleichzeitig drückten ihn die Tentakel um den Hals und Bauch nach vorne, die an den Schultern und Beinen zogen ihn nach hinten. Sein Körper wurde schrecklich überdehnt und die Schmerzen trieben ihm die Tränen in die Augen. Er schnappte nach Luft. Anstatt locker zu lassen, wurde der Druck auf seinen Hals und Bauch immer stärker. Lester fragte sich, ob das Vieh ihn nun zerquetschen oder auseinander reissen wollte. Ein heftiger Ruck an seinen Schultern ließen ihn sogleich zu Zweterem tendieren. Er keuchte auf, einerseits vor Schmerzen, andererseits aus Mangel an Sauerstoff. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er das Bewusstsein verlieren würde. Er hoffte nur, dass dies geschah bevor er in der Luft zerfetzt wurde.
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Becker war nach Lesters Rufen sofort in Deckung gegangen. Entsetzt hatte er die riesigen Tentakel aus dem Wasser schießen sehen. Sie hatten sich am Boden entlang geschlängelt und Lester dann von hinten gepackt. Jetzt hing sein Chef in einer äußerst ungünstigen Lage, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Becker trabte los, auf der Suche nach einer neuen Waffe. In dem Schutthaufen fand er auch gleich eine abgebrochene Eisenplatte. Mit dem scharfen Rand würden sich die Tentakel vielleicht durchtrennen lassen. Er rannte auf Lester zu. Dieser schien nicht in der Lage zu sein, sich zu bewegen, deine eigentlich waren seine Arme und Hände frei. Als Becker näher kam, erkannte er Lesters Problem - die Tentakel übten auf die Art Druck auf seine Glieder aus, dass jede noch so kleine Bewegung äußerst schmerzvoll war. Lesters Gesicht war eine einzige Maske aus Schmerz und Verbissenheit. Noch war er nicht gewillt, so leicht aufzugeben. Becker suchte mit den Augen nach dem Tentakel, das um seinen Hals lag, fand es und schnitt es mühelos mit der Eisenplatte durch. Im See hinter ihm jaulte irgendetwas auf. Lester knickte seine Arme trotz der Schmerzen ab und zerrte das Tentakel von seinem Hals. Sofort wurde er ein Stückchen höher gehievt, zwei weitere Tentakel schossen aus dem Wasser und wickelten sich erneut um seinen Hals und diesmal auch noch um seine Handgelenke. Seine Arme wurden grob nach unten gerissen, sein Kopf nach hinten. Lesters lauter Aufschrei ließ Becker nervös werden. Er zielte auf ein anderes Tentakel, als er erschrocken spürte, sie sich eines um seinen Bauch schlang. Er erkannte den abgeschlagenen, blutigen Stumpen, der gerade noch am Boden gelegen hatte. Jetzt wurde Becker selbst nach oben gehievt. Er säbelte das Tentakel ein weiteres Mal durch, das Tentakel um Lesters rechtes Knie ließ los und packte ihn stattdessen am (Gott sei Dank gesunden) Oberarm. Nun ließen die Tentakel um Lesters Handgelenke und seinem Fußknöchel von dem Beamten ab und schlangen sich auch bei Becker um Bauch und Hals. Obwohl Lester seine Arme jetzt wieder benutzen konnte, tat er es nicht. Im Gegenteil - er hing reglos in der Luft, umgeben von dem Gewirr aus Tentakeln.
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