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Lester zuckte zusammen, als dicht hinter ihnen Connors Schrei erklang. "Was hat er den nun wieder angestellt?", fluchte er und wandte sich um. Connor kam auf sie zugerannt. "Zombies!!! Da sind verdammte Zombies auf der Straße!!!", brüllte er wie von Sinnen. "Ich glaub der ist zu fest auf das Amaturenbrett geknallt.", seufzte Lester kopfschüttelnd. Danny lehnte den Lieferwagenfahrer an einen der Reifen seines Fahrzeugs und griff nach seiner Waffe. Lester sah es und hob eine Augenbraue. "Du glaubst ihm das doch jetzt nicht etwa?" "Irgendetwas hat er gesehen.", gab Danny zu bedenken. Connor erreichte sie völlig außer Atem. "Leute... Habt ihr... Dawn of the Dead gesehen? ... Ist ja auch egal... Wir müssen... Hier sofort weg!", keuchte er. "Klar hab ich den gesehen, der war super!", meinte Danny und grinste bei der Erinnerung an den blutigen Streifen. Jemand kreischte erneut auf. Diesmal kam es von der Richtung des Minicoopers. Wenige Sekunden später bogen Jenny, Sarah und Abby um die Kurve. "Wir sehen tote Menschen!", heulte Jenny total entsetzt. "Jetzt fangt ihr auch noch damit an!", beschwerte Lester sich genervt. Danny stieß ihm in die Rippen. "Au, Quinn! Was ist denn?" Danny wies auf die Richtung, in der die Massenkarambulage begonnen hatte. Lester drehte sich um. Zwei Menschen, oder zumindest schienen es mal welche gewesen zu sein, stolperten auf sie zu. Blut lief aus ihrer Nase, den Augen und dem Mund, überall hatten sie Schnitt- und Schürfwunden. Bei einem von ihnen war der Fuß sichtlich gebrochen, bei dem Anderen ragten die Spitzen seiner Rippen aus seiner Brust. "Also... Das... Das glaub ich jetzt nicht!", stotterte Lester, vor Schreck kurzzeitig von einer für ihn untypischen Starre befallen. "WEG HIER!", befahl Danny, als die Zombies losstürmten. Bewegung kam in ihre Gruppe, und sie rasten Hals über Kopf davon. "Zum Lexus!", kommandierte Danny weiter. "James, du fährst, Connor, Abby, ihr helft mir schießen!" Sie quetschten sich in den Lexus, Danny, Abby und Connor nach hinten, Jenny auf die Beifahrerseite, Lester auf den Fahrersitz. Sarah sprang durch Lesters Tür nach drinnen, rutschte durch und blieb auf ihm und Jenny liegen. Lester startete den Motor. Er sprang problemlos an. Lester setzte zurück, schob den Suzuki zur Seite und wendete. "Schneller, die Teile können verdammt gut rennen!", meinte Danny und feuerte auf ihre Verfolger. Die Menschen, die vor ihnen auf der Straße auftauchten, sprangen hastig zur Seite, als Lester vorbeidüste. Immer wieder crashte er Autos aus dem Weg. "Abby, du triffst ihn nicht richtig!", rügte Connor die Tierpflegerin und schoss auf den Zombie mit dem gebrochenen Fuß. "Schieß du doch mal mit nur einem Arm?!", schnippte Abby zurück und ballerte auf das selbe Wesen. "Was zur Hölle ist das?", rief Jenny über den Lärm. Die Autoschlange lichtete sich, Lester riss das Lenkrad nach links, um in eine Querstraße einzubiegen. "Keine Ahnung, auf jeden Fall gibt es sowas wie Zombies nicht!" Die Besatzung auf der Rückbank wurde nach rechts geschleudert. Eines der Wesen setzte zum Sprung an und landete auf dem Wagendach. Blut lief über die Windschutzscheibe hinab. "Scheibenwischer!", schlug Sarah vor. Lester aktivierte sie nickend. "Gute Idee." Die Scheibenwischer begannen zu arbeiten, und verteilten das Blut von rechts nach links über die Windschutzscheibe. Von einer Sekunde zur anderen sah man nichts mehr ausser roten Schlieren. Lester sah zu Sarah hinab. "Korrektur. Schlechte Idee." "Nimm Wischwasser dazu!", ergänzte sie, verlegen lächelnd. Lester tat wie geheissen, und endlich wurde die Sicht wieder klarer. PATSCH! Ein Zombiegesicht klatschte gegen die Scheibe und grinste sie böse an. "AAAAH!" Sarah, Lester und Jenny schrien erschrocken auf. "Verdammt, wo ist das Teil jetzt hin?", wunderte sich Danny und sah sich um. "Er ist auf dem Auto!", teilte Lester ihm mit und fuhr Schlangenlinien, um das Wesen von der Motorhaube zu werfen. "Und der Andere?", fragte Danny weiter, während alle Insaßen des Wagens hin und her geschleudert wurden. Eine Hand kam auf der Beifahrerseite von oben durch die zerbrochene Fensterscheibe herein. "Sie sind BEIDE auf dem Auto, Danny!", kreischte Jenny und schlug nach der Hand. Lester legte eine Vollbremsung hin, um die Verfolger abzuschütteln. Der Lexus rutschte weg und schlitterte über die Straße, sich wie ein Kreisel drehend. Die Zombies flogen auf die Straße, wo ihre Köpfe auf dem Asphalt zerschellten. Der Lexus donnerte gegen eine Mülltonne und stoppte. "Oh Gott, ist mir jetzt schlecht!", stöhnte Connor. Er und Abby waren beide auf Danny geflogen, der versuchte, sie von sich runter zu schieben. "Mein armes Auto!", jammerte Lester, als einer der Seitenspiegel sich klappernd verabschiedete. Sie befanden sich in einem leeren, dunklen Hinterhof. Danny hatte sich endlich befreit und kletterte aus dem Wagen. "Connor, James, kommt mit. Sehen wir uns an was das für Viecher sind." "Nun, da ich mir nicht sicher bin ob die Dinger auch wirklich tot sind, ziehe ich es vor im Wagen zu bleiben und zu warten.", antwortete Lester. Sarah öffnete seine Tür, Jenny schob ihn nach draußen. "Sei nicht so und steh deinen Mann!", schimpften sie und knalltem ihm die Tür vor der Nase zu. Lester seufzte. "Wieso nur bin ich kein Unternehmensberater geworden? Ich hatte das Angebot schon auf dem Tisch liegen!" "Naja, wer rechnet auch mit sowas? Dinosaurier, Rieseninsekten, Zukunftsmonster, und jetzt Zombies..." Connor tauchte neben ihm und Danny auf. Die drei Männer beugten sich über die reglosen Zombies, die drei Frauen sahen vom Auto aus zu. "Also tot sind die auf alle Fälle.", meinte Danny und griff in die Jackentasche des einen. Er holte den Ausweis hervor. Connor tat es ihm bei dem anderen Mann gleich. "Der hier heißt Daniel Radcliff. Und deiner?" Danny klappte den Geldbeutel auf. "Bill Kaulitz." Lester sog beim Klang der Namen stark die Luft ein. "Was ist los? Kennst du einen von denen etwa?", hakte Danny nach und musterte seinen Chef. "Das nicht,", begann Lester, "aber das sind die beiden Männer, die vorhin Dienst in der Kläranlage gehabt hätten." "Oh.", machte Danny und starrte die Leichen an. "Freunde, hier ist noch jemand den wir kennen.", teilte Connor ihnen mit und zog etwas aus den Haaren von Radcliff. Er öffnete die Hand und zeigte es den anderen. Es war ein feines, rotes Pulver...
 
Lester zuckte zusammen, als dicht hinter ihnen Connors Schrei erklang. "Was hat er den nun wieder angestellt?", fluchte er und wandte sich um. Connor kam auf sie zugerannt. "Zombies!!! Da sind verdammte Zombies auf der Straße!!!", brüllte er wie von Sinnen. "Ich glaub der ist zu fest auf das Amaturenbrett geknallt.", seufzte Lester kopfschüttelnd. Danny lehnte den Lieferwagenfahrer an einen der Reifen seines Fahrzeugs und griff nach seiner Waffe. Lester sah es und hob eine Augenbraue. "Du glaubst ihm das doch jetzt nicht etwa?" "Irgendetwas hat er gesehen.", gab Danny zu bedenken. Connor erreichte sie völlig außer Atem. "Leute... Habt ihr... Dawn of the Dead gesehen? ... Ist ja auch egal... Wir müssen... Hier sofort weg!", keuchte er. "Klar hab ich den gesehen, der war super!", meinte Danny und grinste bei der Erinnerung an den blutigen Streifen. Jemand kreischte erneut auf. Diesmal kam es von der Richtung des Minicoopers. Wenige Sekunden später bogen Jenny, Sarah und Abby um die Kurve. "Wir sehen tote Menschen!", heulte Jenny total entsetzt. "Jetzt fangt ihr auch noch damit an!", beschwerte Lester sich genervt. Danny stieß ihm in die Rippen. "Au, Quinn! Was ist denn?" Danny wies auf die Richtung, in der die Massenkarambulage begonnen hatte. Lester drehte sich um. Zwei Menschen, oder zumindest schienen es mal welche gewesen zu sein, stolperten auf sie zu. Blut lief aus ihrer Nase, den Augen und dem Mund, überall hatten sie Schnitt- und Schürfwunden. Bei einem von ihnen war der Fuß sichtlich gebrochen, bei dem Anderen ragten die Spitzen seiner Rippen aus seiner Brust. "Also... Das... Das glaub ich jetzt nicht!", stotterte Lester, vor Schreck kurzzeitig von einer für ihn untypischen Starre befallen. "WEG HIER!", befahl Danny, als die Zombies losstürmten. Bewegung kam in ihre Gruppe, und sie rasten Hals über Kopf davon. "Zum Lexus!", kommandierte Danny weiter. "James, du fährst, Connor, Abby, ihr helft mir schießen!" Sie quetschten sich in den Lexus, Danny, Abby und Connor nach hinten, Jenny auf die Beifahrerseite, Lester auf den Fahrersitz. Sarah sprang durch Lesters Tür nach drinnen, rutschte durch und blieb auf ihm und Jenny liegen. Lester startete den Motor. Er sprang problemlos an. Lester setzte zurück, schob den Suzuki zur Seite und wendete. "Schneller, die Teile können verdammt gut rennen!", meinte Danny und feuerte auf ihre Verfolger. Die Menschen, die vor ihnen auf der Straße auftauchten, sprangen hastig zur Seite, als Lester vorbeidüste. Immer wieder crashte er Autos aus dem Weg. "Abby, du triffst ihn nicht richtig!", rügte Connor die Tierpflegerin und schoss auf den Zombie mit dem gebrochenen Fuß. "Schieß du doch mal mit nur einem Arm?!", schnippte Abby zurück und ballerte auf das selbe Wesen. "Was zur Hölle ist das?", rief Jenny über den Lärm. Die Autoschlange lichtete sich, Lester riss das Lenkrad nach links, um in eine Querstraße einzubiegen. "Keine Ahnung, auf jeden Fall gibt es sowas wie Zombies nicht!" Die Besatzung auf der Rückbank wurde nach rechts geschleudert. Eines der Wesen setzte zum Sprung an und landete auf dem Wagendach. Blut lief über die Windschutzscheibe hinab. "Scheibenwischer!", schlug Sarah vor. Lester aktivierte sie nickend. "Gute Idee." Die Scheibenwischer begannen zu arbeiten, und verteilten das Blut von rechts nach links über die Windschutzscheibe. Von einer Sekunde zur anderen sah man nichts mehr ausser roten Schlieren. Lester sah zu Sarah hinab. "Korrektur. Schlechte Idee." "Nimm Wischwasser dazu!", ergänzte sie, verlegen lächelnd. Lester tat wie geheissen, und endlich wurde die Sicht wieder klarer. PATSCH! Ein Zombiegesicht klatschte gegen die Scheibe und grinste sie böse an. "AAAAH!" Sarah, Lester und Jenny schrien erschrocken auf. "Verdammt, wo ist das Teil jetzt hin?", wunderte sich Danny und sah sich um. "Er ist auf dem Auto!", teilte Lester ihm mit und fuhr Schlangenlinien, um das Wesen von der Motorhaube zu werfen. "Und der Andere?", fragte Danny weiter, während alle Insaßen des Wagens hin und her geschleudert wurden. Eine Hand kam auf der Beifahrerseite von oben durch die zerbrochene Fensterscheibe herein. "Sie sind BEIDE auf dem Auto, Danny!", kreischte Jenny und schlug nach der Hand. Lester legte eine Vollbremsung hin, um die Verfolger abzuschütteln. Der Lexus rutschte weg und schlitterte über die Straße, sich wie ein Kreisel drehend. Die Zombies flogen auf die Straße, wo ihre Köpfe auf dem Asphalt zerschellten. Der Lexus donnerte gegen eine Mülltonne und stoppte. "Oh Gott, ist mir jetzt schlecht!", stöhnte Connor. Er und Abby waren beide auf Danny geflogen, der versuchte, sie von sich runter zu schieben. "Mein armes Auto!", jammerte Lester, als einer der Seitenspiegel sich klappernd verabschiedete. Sie befanden sich in einem leeren, dunklen Hinterhof. Danny hatte sich endlich befreit und kletterte aus dem Wagen. "Connor, James, kommt mit. Sehen wir uns an was das für Viecher sind." "Nun, da ich mir nicht sicher bin ob die Dinger auch wirklich tot sind, ziehe ich es vor im Wagen zu bleiben und zu warten.", antwortete Lester. Sarah öffnete seine Tür, Jenny schob ihn nach draußen. "Sei nicht so und steh deinen Mann!", schimpften sie und knalltem ihm die Tür vor der Nase zu. Lester seufzte. "Wieso nur bin ich kein Unternehmensberater geworden? Ich hatte das Angebot schon auf dem Tisch liegen!" "Naja, wer rechnet auch mit sowas? Dinosaurier, Rieseninsekten, Zukunftsmonster, und jetzt Zombies..." Connor tauchte neben ihm und Danny auf. Die drei Männer beugten sich über die reglosen Zombies, die drei Frauen sahen vom Auto aus zu. "Also tot sind die auf alle Fälle.", meinte Danny und griff in die Jackentasche des einen. Er holte den Ausweis hervor. Connor tat es ihm bei dem anderen Mann gleich. "Der hier heißt Daniel Radcliff. Und deiner?" Danny klappte den Geldbeutel auf. "Bill Kaulitz." Lester sog beim Klang der Namen stark die Luft ein. "Was ist los? Kennst du einen von denen etwa?", hakte Danny nach und musterte seinen Chef. "Das nicht,", begann Lester, "aber das sind die beiden Männer, die vorhin Dienst in der Kläranlage gehabt hätten." "Oh.", machte Danny und starrte die Leichen an. "Freunde, hier ist noch jemand den wir kennen.", teilte Connor ihnen mit und zog etwas aus den Haaren von Radcliff. Er öffnete die Hand und zeigte es den anderen. Es war ein feines, rotes Pulver...
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== Kapitel (2)2 ==
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Als sie schließlich im ARC ankamen, herrschte dort bereits Hochbetrieb. Man hatte von dem Vorfall auf der Schnellstraße gehört, und sofort ein Team der Phorensik losgeschickt, um das rote Pulver zu untersuchen. Dabei hatte man festgestellt, dass es sich dabei um einen Virus handelte, der eindeutig aus der Zukunft kam und in etwa so ansteckend wie das Grippevirus und so tödlich wie die Pest war. Burton hatte Lester zu sich ins Büro beordert, und Danny und Connor, die sich vor die Bürotür kauerten, belauschten das Gespräch neugierig. Jenny hatte sofort damit begonnen, mit den Pressestellen zu telefonieren, und die Geschichte mit ihrer Standardausrede getarnt: Es wurde für einen Film gedreht und man hatte vergessen, die Straße ab zu sperren. Deswegen waren die Zombie-Darsteller auf die Charing Cross gelaufen, hatten einen Fahrer erschreckt und so für die Massenkarambulage gesorgt. Danny und Connor konnten nicht alles klar verstehen, was Burton und Lester diskutierten. Dennoch hörten sie einiges von dem was Lester schimpfte: "Ich hab's Ihnen gesagt, Burton! Anomalien treten auch in anderen Ländern auf, und die Vorfälle in Puerto Rico hängen ganz klar mit denen in São Miguel, Dublin und jetzt hier in London zusammen! Cutter hat es damals herausgefunden, soetwas nennt sich Verwerfungslinie! Wir müssen was tun, und zwar bald, sonst öffnet sich die Anomalie in anderen Städten erneut und vergiftet auch dort die Einwohner!" Burton erwiderte soetwas wie: "Darum haben wir uns bereits gekümmert.", dann waren die Stimmen so gedämpft, dass sie gar nichts mehr verstanden. Als Stühle gerückt wurden, sprangen sie hastig auf und joggten zum Sanitätszimmer, bevor Burton oder Lester sie beim Lauschen erwischen konnten. Sie trafen dort auf Sarah und Abby, die gerade liebevoll von der diensthabenden Ärztin in Bandagen eingewickelt wurden. "Was ist los?", wollte Abby wissen, als sie die roten Gesichter der Jungs sah. "Nichts eigentlich, Connor hat mich nur zu 'nem Wettrennen herausgefordert.", keuchte Danny und hielt sich die stechende Seite. Hinter ihnen ging Burton an der offenen Tür des Raumes vorbei, sah kurz in die Runde und nickte grüßend. Sarah hob eine Augenbraue, kaum dass er weg war. "Irgendwann werdet ihr sowas von Ärger für eure Lauschereien bekommen, Jungs..." Connor tat empört. "Also ich hab keine Ahnung, wovon du redest, Sarah." "Mach dich nicht lächerlich, Connor.", schnaubte da Lester hinter ihm. Connor machte schreiend einen Satz zur Seite und ging hinter Danny in Deckung. "Alter! Kannst du das mal lassen? Ich krieg jedes Mal 'nen halben Herzinfarkt wenn du plötzlich hinter mir stehst!", beschwerte der Student sich aufgebracht. Danny und die Frauen begannen zu lachen. Lester legte grinsend den Kopf schief. "Nö, weils mir ehrlich gesagt ziemlich großen Spaß macht." "Und, was gibts?", fragte Abby neugierig und erhob sich von der Liege, auf der sie bis eben gesessen hatte. Sie streckte und beugte ihren Arm, um zu testen, ob die Schulter auch richtig eingerenkt worden war. Es knackte laut, und vor Schmerz schossen ihr Tränen in die Augen. Sie verharrte in der Bewegung und starrte Danny, Connor und Lester mit großen Augen an. "Mädchen, ich sagte Ihnen doch sie sollen den Arm für ein paar Stunden ruhig halten!", tadelte sie die Ärztin und klatschte ihr einen Eisbeutel auf die Schulter. "Tschuldigung", nuschelte Abby und sah sie reumütig an. Auch Sarah stand auf. "Also, weshalb seit ihr alle hier?" "Also wir wollten nach euch sehen.", sagte Danny mit einem Zwinkern. "Und ich wollt euch bitten, in mein Büro zu kommen.", fuhr Lester fort. Er sah sich suchend um. "Wo ist Jenny?" "In ihrem Büro. Warte, ich geh sie holen.", bot Sarah an. Sie machten sich alle daran, das Sanitätszimmer zu verlassen. "Halt! Was soll das werden?", zerschnitt plötzlich die Stimme der Ärztin die Luft. Sie drehten sich fragend zu ihr um. "Ähm, wir arbeiten?", meinte Lester sarkastisch und hob eine Augenbraue. "Sie gehören verarztet! Die beiden Damen dürfen gehen, aber Sie Männer bleiben." Sie hielt eine bedrohlich große Spritze in der Hand. "Ich denk ja nicht dran!", brauste Connor auf und wich zurück. Die Ärztin nahm ein Skalpell in die andere Hand. "Weg hier, Leute!", rief Danny und schob Lester und Connor vor sich aus dem Zimmer. Die Frauen folgten ihnen kichernd. Nachdem sie Jenny abgeholt hatten, begaben sie sich zu Lesters Büro, das direkt an das von Burton angrenzte. Jener wartete schon auf sie. "Setzt euch.", verlangte Lester und baute sich vor ihnen auf. "Also, hört zu, Folgendes..."
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Das monotone Brummen der Flugzeugmotoren hatte den Großteil der Passagiere des Fluges 180 sanft in den Schlaf gleiten lassen. Draußen war es stockdunkel, und das würde auch noch für ein paar Stunden so bleiben. Sie flogen schon seit drei Stunden, und hatten immer noch das Doppelte der Zeit vor sich. Es war eben eine weite Strecke von London nach Puerto Rico. Danny schüttelte den Kopf, während er so darüber nachdachte, und stellte die Lehne seines Sitzes nach hinten. Er konnte es noch gar nicht wirklich glauben. Er und das Team waren tatsächlich auf dem Weg in die Karibik, und das nicht um Urlaub zu machen, sondern um sich um eine mögliche Anomalie zu kümmern.
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Es war noch nicht mal zwei Tage her, als Lester sie plötzlich alle in sein Büro gerufen hatte. Dort hatte er, wie es für ihn typisch war, bequem in seinem Stuhl gesessen und ihnen sechs Flugtickets präsentiert. Zuerst hatten sie ihm unterstellt, dass er sie verarschte, doch dann hatte er die Tickets auf den Schreibtisch geklatscht und zufrieden grinsend die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Connor hatte mit nur wenigen Befehlen in seinen Laptop herausgefunden, dass der Flug wirklich auf ihre Namen gebucht war, und schon hatte sich allgemeine Vorfreude in dem hell erleuchteten Büro ausgebreitet. Ein paar weitere Nachforschungen seitens Connor zeigten, dass in der Karibik bereits warmes Klima herrschte und jeden Tag angenehmes Badewetter war. In der darauf folgenden Besprechung waren sie schon allen ihren Urlaubsplänen nachgehangen, und Lester hatte sie mehrmals zur Ordnung rufen müssen, damit sie wenigstens die Hälfte von dem mitbekamen, was er und Philipp Burton zu sagen hatten. Die beiden kamen mehr schlecht als recht miteinander aus. Burton war gut zehn Jahre älter als Lester, doch er versuchte keinesfalls, Lester herumzukommandieren. Im Gegenteil, obwohl er von der Position eigentlich höher gestellt war als Lester, ließ Burton ihm größenteils frei Hand und mischte sich nur selten in seine Arbeit ein. Lester wiederum akzeptierte es, wenn Burton eine Sache anders angehen wollte, und hielt sich bei ihm ein wenig mit seinem Sarkasmus zurück. Er schien ihm auch zu vertrauen, denn er hatte ohne zu zögern die Leitung des ARCs in Burtons Hände gelegt, solange er sich in der Karibik befinden würde. Dennoch waren kleine Sticheleien unter ihnen an der Tagesordnung.
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Was Danny mit den Gedanken wieder in die Gegenwart brachte. Heute Nachmittag, als sie gestartet waren, wären sie fast nicht von der Startbahn weggekommen, da ein tobender Schneesturm die Sicht der Piloten stark verschlechtert hatte. Schon den ganzen Tag über hatte es heftig geschneit, und die Anzeige der Thermometer war nie über die Null Grad hinausgekommen. Sie hatten jetzt also tatsächlich Schnee im Mai. Danny war sich komisch dabei vorgekommen, wie er seinen großen Reisekoffer schleppte, von dem er wusste dass er mit Badesachen, Shorts und T-Shirts gefüllt war, während er dabei zusah wie seine Freunde vor Kälte schnatterten. Jenny, Abby und Sarah waren in dicke Daunenjacken gepackt gewesen, Connor trug eine gefütterte Sportjacke, Lester hatte unter dem etwas wärmeren Winterjacket einen Pollunder über sein Hemd gezogen und Danny selbst steckte in einem langen Wollmantel. So vermummt und verpackt schleppten dann alle ihr Gepäck über das riesige Flughafengelände von Heathrow. Und jetzt saßen sie hier, in dem großen Flugzeug, einer Boeing, die sie nach Amerika bringen sollte. <br>
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Rechts von Danny bewegte sich Jenny leicht. Ihr Kopf rutschte von der Lehne und sackte auf Lesters linke Schulter, wo sie selig weiterschlief. Lester, der Danny den Fensterplatz weggeschnappt hatte, hatte zuvor seine Stirn an die Flugzeugwand gelehnt, um aus dem Fenster zu schauen, war aber auch vom Schlaf übermannt worden. Er hing in einer ziemlich unbequem wirkenden Position auf seinem Sitz und zuckte dann und wann mit den Augenlidern. Danny drehte den Kopf nach links. Auf der anderen Seite des Ganges, an dem er saß, erblickte er Sarah, die Kopfhörerstöpsel in den Ohren hatte und gebannt dem Bordfilm folgte. Danny warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm über ihm. Schon nach wenigen Sekunden erkannte er das goldbezahnte, kecke Grinsen eines schmuddeligen Piraten mit Kopftuch und Degen. Kaptain Jack Sparrow, gerade dabei sich einen amüsanten Disput mit ein paar Offizieren der Marine zu liefern. Danny schüttelte lächelnd den Kopf. Fluch der Karibik, welcher Film wäre auch passender gewesen, wenn man an ihr Reiseziel dachte. Er spähte an Sarah vorbei zu Abby und Connor, die sich, eng aneinander gekuschelt, eine Decke teilten und so fest schliefen, das Danny alleine vom zusehen her müde wurde. Zwischen den Beiden war in den letzten Monaten eine Menge vorgefallen. Kurz nach Beckers Tod hatte das Team sich um Abbys Bruder kümmern müssen, welcher durch seine Dummheit und Draufgängerei durch eine Anomalie in die Zukunft geraten war und dort festgesteckt hatte. Sie hatten ihn zwar retten können, aber zwischen Abby und Connor war es dabei zu Streit gekommen. Dafür hatten sie sich, als sie zurück in der Gegenwart gewesen waren, auf ganz besondere Art und Weise wieder versöhnt. Danny hatte sie dabei beobachtet, wie sie sich leidenschaftlich geküsst hatten. <br>
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Gerade, als sie geglaubt hatten, ein wenig Ruhe vor den Anomalien bekommen zu haben, tauchte die nächste auf, und zwar in der Nähe eines Campingplatzes. Dort hatten sie es gleich mit einer ganzen Herde von Embolotherium zu tun bekommen, und zu allem Überfluss war auch noch Helen in das ARC eingedrungen, hatte das Artefakt gestohlen und Christine Johnsons Tod verschuldet. (Nicht dass jemand über Letzteres besonders entsetzt gewesen wäre.) Danny, Abby und Connor waren ihr durch das Labyrinth der Anomlien gefolgt, doch sie hatte den Studenten und die Tierpflegerin in der Kreidezeit abhängen können. Alleine Danny hatte es geschafft, ihr bis ins Pliozän zu folgen, und konnte dort gerade noch verhindern, dass Helen die ersten Menschen, eine Herde Australopithecus, ausrottete.  Ein Raptor, der ihnen durch die Anomalie gefolgt war, stieß Helen einen Abhang hinab und tötete sie, doch Danny, der dabei zugesehen hatte, verpasste deswegen seine Anomalie und saß nun wie Abby und Connor in der Vergangenheit fest - allerdings alleine. Nach zwei Monaten hatten Abby und Connor es schließlich geschafft, die richtige Anomalie zu ihm zu finden, nachdem sie Helens Anomalienerschaffer in der Kreidezeit entdeckt hatten. Dummerweise war dem Ding dann der Akku ausgegangen, aber es hatte nur noch ein paar Tage gedauert, bis Lester und Sarah sie aufgespürt hatten. >br<
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Und nun waren sie bereits seit einem Vierteljahr wieder zurück und arbeiteten nach wie vor Seite an Seite im ARC. Abby und Connor waren in ihrer gemeinsamen Zeit zu einem Paar geworden, was Lester zwar wusste, aber auch tolerierte - solange es sich in Grenzen hielt. Vor Burton hielten sie die Sache geheim, denn Beziehungen am Arbeitsplatz waren eigentlich verboten. Sarah hatte Beckers Tod mittlerweile verwunden, immerhin war ein halbes Jahr seitdem vergangen. Lester war auch noch ganz der Alte: Sarkastisch, ironisch, einen Hauch arrogant und mit dunklem Humor gesegnet. Allerdings verstand er sich mittlerweile blendend mit den Teammitgliedern. Auch wenn er das niemals freiwillig zugegeben hätte. Und auch Jenny hatte sich nicht sehr verändert. Sie hatte sich sofort wieder ins Team eingefunden, und ihre Angst vor den Kreaturen in der Zwischenzeit verloren. Sie dachte zwar imer noch oft an Nick Cutter, doch sie hatte gelernt, mit ihren Gefühlen umzugehen. Das Team kam langsam, aber stetig wieder auf die Beine. Danny wusste das, und es machte ihn froh und erleichtert zugleich.
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Eine rauschende Stimme zerschnitt die Stille. Die Stewardessen kündigten an, in Kürze Kissen und Schlafmasken zu verteilen. Der Lärm hatte Lester geweckt und er fuhr sich gähnend über die Augen, bevor er sich, soweit es der beengte Raum zuließ, streckte. Er sah zu Danny herüber und hielt halb in der Bewegung inne, als er Jennys Kopf auf seiner Schulter erblickte. Danny sah an seiner gehobenen Augenbraue und dem verwirrten Blick, dass er keine Ahnung hatte, wie Jenny da hingekommen war und was sie da eigentlich machte. "Du Cassanova!", neckte Danny seinen Chef und grinste. Lester smilte ebenfalls. "Gut dass meine Frau nicht hier ist, das würd ihr nicht so passen, wie ich meine." Er winkte eine der Stewardessen zu sich heran und verlangte ein KIssen. Das schob er dann vorsichtig unter Jennys Kopf, um sie nicht zu wecken. "Hast du Lust darauf, dir die Zeit mit 'nem Spiel zu vertreiben?", fragte Danny Lester und kramte in seinem Rucksack. Lester verdrehte die Augen. "Wenn du dich nicht wie ein erwachsener Mann alleine beschäftigen kannst, dann ja. Was willst du spielen?" Danny hielt ihm einen Block und einen Stift entgegen. "Stadt, Land, Fluß." Lester schnaubte. "Da verlierst du, ist dir das klar?" Danny schüttelte den Kopf. "Nicht, wenn wir in die freien Felder Name, Film und Band einfügen." Lester gähnte. "Na wenn du meinst..." Sie spielten ungefähr eine Stunde, in der Danny ganze zwei Mal gewann, und das auch nur, weil er seine Antworten schneller hingeschmiert hatte als Lester. Dann war der Bordfilm aus, und Sarah schloss sich ihnen an. Sie wechselten bald zu Schiffe versenken, weil Lesters Siegessträhne sie extrem aufregte, wobei diesmal Danny die Oberhand hatte. Am Ende spielten sie dann noch Wer bin ich, bei dem Sarah die Jungs so fertig machte, dass sie beide völlig entnervt aufgaben. Lester zog sich den Klebezettel von der Stirn und drehte ihn um. "Alice Cooper, toll, Quinn, wie soll ich darauf kommen?", meckerte er und zerknüllte den Zettel. Danny las den Namen, den Sarah sich für ihn ausgedacht hatte: Der Joker. "Oh, wie nett, vielen Dank. Ich bin ein gestörter Massenmörder?" Sarah grinste ganz happy und hielt den Männern ihren Zettel unter die Nase. "Also wirklich, euch muss doch mal was Besseres eingefallen sein? Lord Voldemort, ich bitte dich, James, das ist billig!" Danny warf Lester einen vorwurfsvollen Blick zu. "Genau James, das ist erbärmlich, was fällt dir nur ein?" Er und Sarah fingen an zu lachen. Lester verschränkte die Arme vor der Brust und ließ seinen Kopf resigniert auf die Stuhllehne sinken. "Ich bin von Idioten umgeben!"
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Pünktlich zur Landung erwachten Abby, Connor und Jenny. Jenny reckte sich genüßlich und sah aus dem Fenster. "Leute, ich sag's euch, so gut hab ich bisher noch nie in einem Flieger gepennt!" Danny sah, wie Lester hinter ihr eine Grimasse schnitt und seine Schulter massierte, die er wegen Jenny kaum hatte bewegen können. "Sag das besser nicht zu laut, Jennylein.", riet er ihr mit fröhlicher Stimme und sprang auf. Seine langen Beine schmerzten vom Sitzen, und er streckte sich, um das Handgepäck aus der Gepäckablage zu fischen. Jenny drehte sich verwirrt zu Lester um. "Was meint er?" Lester verengte die Augen zu Schlitzen und strich demonstrativ sein zerknittertes Jacket glatt. Jenny erhob sich und kratzte sich am Kopf. "Hab ich im Schlaf geredet oder so?", wandte sie sich an Sarah, die ihr kichernd auf die Schulter klopfte. "Du musstest gar nichts sagen, Jen. Es war auch so offensichtlich, was du wolltest." "Häh?", machte Jenny und sah Connor und Abby hilfesuchend an. Doch die hoben nur die Schultern und bahnten sich ihren Weg an den Sitzen vorbei.
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Die Sonne brannte vom Himmel, als sie aus der Boeing stiegen. Sie wandten sich geblendet ab und hielten nach dem Shuttlebus Ausschau, der sie von der Landebahn zum Flughafen brachte. Sie quetschten sich hinein und fuhren mit Schritttempo zu dem eher mickrig wirkenden Gebäude. Lester begann natürlich sogleich, sich zu beschweren. "Was ist das eigentlich für ein Land, in dem man zuerst keinen Platz mehr in der ersten Klassen bekommt und dann auch noch in so einen kümmerlichen, überengten Bus gestopft wird?" Ein paar der Fahrgäste drehten sich zu ihm um. "Was denn? Ist doch wahr!", brauste er auf. >br<
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Im Flughafen holten sie sich ihr Gepäck und begaben sich dann in die Empfangshalle. "Also, wir müssen jetzt Taxis zum - ", begann Lester, als Danny ihn anrempelte. Lester sah ihn an. "Was?" "Sind da wir gemeint?", wollte der Expolizist wissen und deutete auf einen großen, bedrohlich wirkenden Mann, der ein Schild in der Hand hielt, auf dem mit krakeligen Buchtaben "ARC" stand. "Scheint fast so, nicht wahr?", antwortete Connor, als Lester nichts erwiderte. Sie gingen auf den Mann zu, blieben aber argwöhnisch vor ihm stehen. Der Mann grinste sie an und streckte ihnen die Hand entgegen. "Morgen! Sie müssen James Lester, Danny Quinn, Jenny Lewis, Sarah Page, Connor Temple und Abby Maitland sein?", brummte er mit tiefer, dunkler Stimme. "Und Sie sind?", fragte Lester ihn barsch. Der Mann wirkte überrascht. "Öhm... Miloh. Miloh Limeman. Hat Ihnen Burton denn nicht mitgeteilt, dass ich Sie abholen komme?" Lester ballte die Hände zu Fäusten und knirschte verärgert. "Nein, das schien er wohl irgendwie nicht für nötig gehalten zu haben." Miloh zuckte mit den Schultern. "Wie auch immer. Willkommen in der Karibk, Schatz! Leider fehlen mir die beiden Rumflaschen, sonst wäre das Zitat perfekt, nicht wahr?" Er packte Lesters Hand und schüttelte sie so kräftig, dass Lester gehörig durchrüttelt wurde. Dann stellten sich rundherum alle vor. Connor neigte sich zu Lester hinüber, nachdem er an der Reihe gewesen war. "Weißt du James, er hat gerade 'ne Szene aus Fluch der Karibik zitiert." Lester schielte ihn an. "Stell dir vor, Connor - Ich weiß!" Miloh klatschte in die Hände. "Okay Leute, ab nach draußen, mein Bus steht auf dem Parkplatz."
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Jenny nahm hinter dem Beifahrersitz Platz, den natürlich Lester für sich beansprucht hatte. Dank ihres ausgiebigen Nickerchens an Bord ihres Flugzeugs fühlte sie sich putzmunter. Sie starrte zuerst eine Weile aus dem Fenster. Die Palmen, der blaue Himmel und der Strand neben der Straße waren ein krasser Kontrast zu den Verhältnissen in London. Sie hatten zwar in England auch Küsten und das Meer, aber ihr kam es so vor, als würde das Meer hier in der Karibik noch blauer, sauberner, größer und schöner sein. Selbst der würzige Salzgeruch erschien ihr hier angenehmer. Sie musterte anschließend Miloh, der munter auf die Truppe einredete. Das er extrem groß war, war ihr sofort aufgefallen, zwischen eins neunzig und zwei Meter. Außerdem war er sehr muskulös, eher schon bullig als sportlich. Er hatte schwarze, nackenlange Haare, die er mit Wachs durcheinander gewuschelt hatte, so dass sie zugleich stachelig als auch strubbelig abstanden. Er trug einen Henriquatre, einen Bart, der rund um den Mund ging, und hatte große, dunkle, meerblaue Augen. Jenny schätze ihn ein wenig älter als Lester und Danny, also Mitte 40. Da er und die anderen gerade besprachen, weshalb sie hier waren, spitzte sie die Ohren und hörte ihnen zu. "Also, wie es scheint, hat sich die Ausgangsanomalie hier geöffnet. Auch wir katalogisierten rotes Pulver, das einen gefährlichen Virus enthält. Allerdings hatten wir Glück, und der Wind hat den Großteil ins Meer geblasen. Tiere können von dem Pulver nicht infiziert werden, soweit sind unsere Forschungen schon." Miloh hatte einen breiten, amerikanischen Dialekt, der Jenny ziemlich störte, wie sie feststellte. "Wie lange wisst ihr schon von den Anomalien?" "Seit ungefähr einem Jahr. Wir hatten keine Ahnung, das diese Phänomene noch woanders auftreten, deswegen überraschte uns Burtons Kontaktaufnahme vor drei Tagen ziemlich." "Jaaah, die kam auch nur zustande weil ich ihn darauf hingewiesen habe, dass wir es mit einer Verwerfungslinie zu tun haben.", knurrte Lester. "Ja, er sagte, sein Kollege hätte ihn darauf gebracht.", erwiderte Miloh grinsend. Lester wirkte erstaunt. "Im Ernst?" Miloh nickte. "Jap, und er sagte auch, Ihnen und Ihrem Team würde eine Lösung für das Problem einfallen." Lester stöhnte. "War ja klar dass er es wieder auf mich abwälzt..." "Haben Sie denn schon 'ne Idee, wie sie die Sache angehen?" Lester deutete mit dem Daumen über die Schulter nach hinten. "Fragen Sie Connor, der ist unser Anomalienspezialist." Miloh blickte in den Rückspiegel. "Wer, der Kleine mit dem lächerlichen Filzhut?" Connor zog eine Schnute. "Hey, ich bin nicht klein und mein Hut ist nicht lächerlich!" Miloh hob die Schultern. "Wenn du das sagst, Zwerg..." Connor kuckte ihn grimmig an, holte aber einen Apparat aus der Tasche. "Das hier ist ein Anomalienerschaffer. Er öffnet Anomalien, die sich schon einmal geöffnet hatten oder das mal tun werden." "Damit werden wir die Ursprungsanomalie öffnen, durchgehen und in der Zukunft nach einem Gegenmittel für das Virus suchen." Miloh nickte. "Okay. Kann ich euch dabei irgendwie helfen?" "Na klar, zum Beispiel wäre es hilfreich zu wissen, wo die Anomalie sich bei euch genau geöffnet hat.", meinte Connor. Miloh räusperte sich. "Keine Ahnung. Man wollte mich darüber aufklären, aber der Trupp an Wissenschaftlern, der aufgebrochen ist um den Erscheinungsort der Anomalie zu suchen, ist ääähm, nicht mehr zurückgekehrt." "WAS?", rief das Team einstimmig. "Naja, wir wissen dass sie sich irgendwo knapp überhalb des Meeresspiegels geöffnet hat, nur nicht genau, bei welchen Koordinaten." "Oh, klasse, und wann wissen wir das?", schimpfte Danny. "Ich schätze in zwei Tagen.", antwortete Miloh schuldbewusst. "Ja gut dass wir noch kein Rückflugticket gebucht haben.", schnaubte Lester und verschränkte die Arme vor der Brust. Miloh bog auf einen großen Parkplatz ein, der sich vor einer riesigen Hotelanlage befand. "Was sollen wir hier?", wollte Danny wissen und erspähte einen gigantischen Pool. "Ähm... Das ist euer Hotel.", gab Miloh zurück und stellte den Motor ab. "Ihr müsst schließlich irgendwo wohnen, solange wir die Nachdorschungen noch nicht abgeschlossen haben." Connor, Abby, Sarah und Jenny bekamen große Augen. "Wie jetzt, wir bleiben für die nächsten zwei Tage hier?" Danny grinste breit. "Das sagte er gerade, Leute." Lester seufzte und holte sein Handy aus der Hosentasche. "Ich schätze, ich muss meiner Frau sagen, dass ich länger weg bin als gedacht." Jenny spürte die Vorfreude in sich aufkeimen. Vielleicht wurde das hier viel spaßiger und angenehmer, als sie erwartet hatten. Vielleicht hatten sie nach all den vielen, schrecklichen Erlebnissen in der Vergangenheit endlich mal Glück mit einer Anomalie. Vielleicht passierte endlich mal niemandem von ihnen etwas schlimmeres als ein Sonnenbrand. Vielleicht würde es überhaupt keine Schwierigkeiten geben.
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Vielleicht würde dieser Einsatz aber auch ein noch furchtbareres Ende finden, als alle zuvor.   
    
{{Copyright by a Person|-- [[Benutzer:Lester&#39;sGirl|Lester&#39;sGirl]] <small>17:44, 22. Aug. 2010 (UTC)</small>}}
 
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