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Jura

Version vom 23. Februar 2009, 14:07 Uhr von PrimepediaAdmin (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Der '''Oberjura''' (auch '''Oberer Jura''') ist die oberste chronostratigraphische Serie des Jura in der Erdgeschichte. In der älteren Literatur, z. T. auch noch i...)
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Der Oberjura (auch Oberer Jura) ist die oberste chronostratigraphische Serie des Jura in der Erdgeschichte. In der älteren Literatur, z. T. auch noch in der populärwissenschaftlichen Literatur wird dieser Abschnitt häufig auch als Malm oder Weißer Jura (Weißjura) bezeichnet. Beide Begriffe sollten aber für die chronostratigraphische Einheit nicht mehr verwendet werden. Sie finden jedoch im Rahmen der lithostratigraphischen Gliederung des Süddeutschen- und Norddeutschen Jura (im Sinne einer Gruppe von Formationen) weiterhin Verwendung. Der Oberjura liegt auf der Serie des Mitteljura und wird vom Berriasium der Unterkreide-Serie überlagert. Er entspricht in der geochronologischen Gliederung dem Zeitraum von etwa 161,2 bis 145,5 Millionen Jahren.

Lithostratigraphische Gliederung

Die lithostratigraphische Einheit des Weißen Jura in Süddeutschland ist in erster Linie von hellen Kalken und Kalkmergeln dominiert, daher auch der Name Weißer Jura (oder Weißjura). Da die Sedimentation in weiten Bereichen des Süddeutschen Jura bereits deutlich vor der Jura/Kreide-Grenze abbricht, ist der lithostratigraphische Begriff Weißer Jura nicht exakt gleichbedeutend zur chronostratigraphischen Oberjura-Serie. Malm ist ein anderer historischer Begriff, der für die Serie des Oberen Jura noch häufig gebraucht wird. Die Bezeichnung stammt von Gesteinen, die in der Umgebung von Oxford in England zu Tage treten. Er ist heute provisorisch für eine lithostratigraphische Gruppe im Oberjura Norddeutschlands reserviert. Hier ist es dagegen so, dass die Münder-Formation, die bisher als oberste lithostratigraphische Formation in den "Malm" gestellt wurde, noch bis in die Unterkreide hineinreicht. Allerdings ist über die letztendliche Grenzziehung und Verwendung der lithostratigraphischen Einheit Malm in Mittel- und Norddeutschland noch nicht endgültig entschieden[1].

Chronostratigraphische Untergliederung der Oberjura-Serie

Die chronostratigraphische Oberjura-Serie wird weiter in folgende Stufen unterteilt (von oben nach unten):

  • Tithonium (entspricht in etwa der regionalen Stufe des Portlandium)
  • Kimmeridgium
  • Oxfordium

Verbreitung

Der Obere Jura ist großflächig in Süddeutschland (Schwäbische Alb und Fränkische Alb), dem französischen Jura und in der Schweiz aufgeschlossen. Daneben tritt der Obere Jura aber auch in Norddeutschland im Weserbergland und Leinebergland zutage.

Fossillagerstätten und wirtschaftliche Bedeutung

Es handelt sich um Kalksteine mit eingeschalteten fossilführenden Horizonten. Berühmte Kalksteine des Weißen Jura sind die sehr feinkörnigen Plattenkalke aus Solnhofen und Umgebung, die von Alois Senefelder 1798 für den Steindruck, die Lithographie, entdeckt wurden. Für die Paläontologie ist die Entdeckung des ersten wie weiterer Exemplare von Archaeopteryx in den Solnhofener Plattenkalken von herausragender Bedeutung. Neben den Solnhofener Plattenkalken ist der Treuchtlinger Marmor, ein Kalkstein, reich an Fossilien wie Ammoniten, Belemniten, Brachiopoden, Seeigeln und Muscheln überregional bekannt. Er wird zu Wand- und Bodenplatten für architektonische Zwecke verarbeitet.

Quelle: Wikipedia

  1. Eckhard Mönnig: Der Jura von Norddeutschland in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 253-261, Stuttgart 2005